Archiv

5. März 2013
Angelika Levis Familien-Super-8-Archiv und Filme
in Anwesenheit von Angelika Levi

Die Regisseurin Angelika Levi begann als Teenager, Super-8-Filme zu drehen, später studierte sie an der DFFB in Berlin und machte vor allem Kurzfilme, Filmexperimente. 2003 kommt ihr erster langer Film, Mein Leben Teil 2, heraus, 2010 dann Absent Present, in denen sie auf ihr Super-8-Film-Archiv zurückgreift.

Im Super-8-Material liegen private Erinnerungen und Erinnerungen an die gesellschaftlichen Ereignisse in Deutschland nahe beieinander. Angelika Levi zeigt ausgewählte Super-8 Filme aus dem Familien-Archiv (1966-1975), frühe eigene Filme (1982-1994), auch Filme, die in Chile entstanden (1996-2000), darunter:

Die Tulpe, Holland 1975, Super-8, 30 sec
Eine Tulpe in einer Vase auf einem Tisch im Garten wird zerrupft.

Währungsumstellung 1990, Normal-8, ca. 10 min
Karla in Hamburg und Reise an die Ostsee.

Urlaub in Italien, Italien 1982, Super-8, stumm, 5 min
3 Frauen im Urlaub in der Nähe von Rom am Strand. Eine kleine Dreiecksgeschichte. 

Petje kommt nicht, Berlin 1983, Super-8, 8 min
Josje wartet auf die Ankunft ihrer Freundin Petje aus Amsterdam. Zu Hause, unterwegs und im Proberaum. Sie komponiert einen Song.

Sexparty, Amsterdam/Berlin 1987, Super-8, 10 min
"Vieles von dem, was die Frauen auf einer Party in der Punk- und Hausbesetzerinnenszene filmten, ging im Kodak-Filmlabor 'verloren'. Sex Party bleibt demnach unvollendet, ein Fragment, und als solches könnte man sagen, ein Zeugnis der Prekarität queerer Kultur." (Marc Siegel)

Faust aufs Auge, 1988, Highband (DVD) 5 min
Mit Antje Schäfer, die in fast allen Filmen als Kamerafrau mitwirkte, basierend auf Modellen des Filmarchitekten Robert Herlth zu Murnaus Faust.

Karla, Hamburg 1993, Super-8, Farbe, 3 min
Rollstuhlausflug mit Karla Levi.

Picoroco, Chile 1997, Super-8, sw, 6 min
nah Körper, nah Picoroco, nah Santiago.

Süden, Chile 2000, Super-8, sw, 6 min
Reise nach Purranque und Chile.

Herbarium, Chile 1996/97, Super-8, Farbe + sw, 10 min
Herbarium von Ursula Levi, Instituto Pedagogico, Museo Nacional de Historia Natural und Expeditionen zur Isla Fresia, Bosque de Quintero, Norden.

Valparaiso, Chile 1997/98, Super-8, Farbe + sw, 5min
Pazifik, Freunde, Ciudad Abierta.

Anden, Chile 2000, Super-8, Farbe 3 min
Flug über die Anden, Naufragio.


 

  Tulpe

15. bis 19. Januar 2013
African Cinema Series II

Der Portikus in Zusammenarbeit mit der Kuratorin und Filmwissenschaftlerin Marie-Hélène Gutberlet setzt die Reihe African Cinema Series fort. Die Filme der fünf aufeinander folgenden Abende nehmen nächtliche Narrative und die Metamorphosen der materiellen Oberflächen im Kunstlicht in den Blick.

15. Januar 2013

Le boxeur aux gants rouges/The Boxer With the Red Gloves
Douglas NT & Gulda El Magambo, Demokratische Republik Kongo, 2007, 10’
Video, Originalfassung französisch & Swahili

Ein Boxer vor dem nächsten Kampf sucht nach einer Kraftquelle und begibt sich zum Seher Christian Kazadi, der ihm in einer Zeremonie besondere Instruktionen erteilt.
„Der junge Mann in tadellos weißen Shorts kämpft gegen böse Geister. An seinen roten Handschuhen klebt Opferblut; vielleicht ist es etwas anderes: Soll das Blut auf den Boxhandschuhen in Gin-Dämpfen ertränkt werden, damit die für den Sieg nötigen Kräfte belebt werden? Aber wen bekämpft der Boxer in den roten Handschuhen unter dem wachsamen Auge der gepuderten Schönheit des Rituals eigentlich? Eine mysteriöse, undurchdringliche Figur dominiert die Szene, deren Nacktheit mit einem weißen Laken lässig bedeckt ist; ein animistisches Ritual, das Zweifel in Gewissheiten verwandelt und wahrscheinlich noch mehr Gewissheiten in Zweifel. Es geht um Rätsel, Ritus, Sinnlichkeit. Die Bilder erzählen viel mehr, aber dies ist alles, was wir dazu erfahren werden. (Pascal Martin Saint Leon und Jean Loup Pivin)

Luanda, a Fábrica da Musica/Luanda, the Music Factory
Inês Gonçalves and Kiluanje Liberdade, Angola/Portugal 2009, 54’
Schnitt: Margarida Leitão, Maria Joana, Produktion: Noland Films.
Dokumentarfilm, HD (DVD), portugiesisch und Kimbundu mit englischen Untertiteln

Nach 10 Jahren Unabhängigkeitskrieg und 17 Jahren Bürgerkrieg notiert der angolanische Schriftsteller Pepetela: „Gestern war die dunkle Nacht des Kolonialismus. Heute ist das Leiden des Krieges, aber der Morgen wird das Paradies sein. Dieser Morgen ist nie gekommen, nur ein ewiges Heute.“ Die Kinder dieses ewigen Heute nennen sich DJ Buda, Sirugu, Zigo. Sie machen elektronische Musik in den Vororten von Luanda. Kuduru ist eine einzigartige Soundfusion aus afrikanischen und karibischen Rhythmen, Techno und House. In einem Hinterzimmer, in seinem kleinen Studio, das aus einem alten Computer, ein paar Lautsprechern und einem Mikrofon besteht, produziert DJ Buda jeden Tag neue Sounds. Die Kids stehen Schlange bei ihm, um ihre Texte in das Mikrofon zu schreien: „Ich bin furchtlos in all der Verwirrung, und ich mag dir unterernährt erscheinen, aber wer sich mit mir anlegt, tut sich weh.“ Aus dem Studio auf die Straßen getragen, plärrt diese Musik aus selbst gemachten mobilen Soundanlagen und bringt die Menschen zum Tanzen. Die Inspiration dazu, sagt DJ Buda, kommt aus dem Nichts, und daraus entsteht etwas Großes. (Kat. Dok Leipzig 2009).
Luanda, a Fábrica da Musica war Teil der Ausstellung „Agora Luanda“ der Fotografen Inês Gonçalves und Kiluanje Liberdade, 2007/2008, Iwalewa-Haus, Bayreuth.

Gulda El Magambo, 1969 in Lumumbashi geboren, wurde Anfang der 1990er Jahre Mitglied des Vicanos-Club, einem Kollektiv autodidaktischer Künstler. Er ist Schauspieler, Dramaturg und Comic-Autor bevor er mit Fotografie und Video zu arbeiten beginnt. Er setzt sich intensiv mit der Geschichte der Stadt Lumumbashi auseinander, insbesondere mit der Kinderarbeit in den Minen. Seine Arbeiten wurden auf dem Festival Dok Leipzig 2009 und der Lumumbashi Biennale 2010 gezeigt.
Douglas Nt begann mit audiovisuellen Animationen und realisiere 2000 und 2004 zwei Animationskurzfilme. Douglas NT is ebenfalls Mitglied des Vicanos-Club in Lumumbashi. Im Kontext des Kollektivs arbeitet er als Produzent. Darüber hinaus realisierte er eine Reihe Dokumentar- und Experimentalfilme.

Inês Gonçalves lebt und arbeitet in Lissabon als Fotografin und Kamerafrau. Weitere Filme: Other Neighbourhoods 1999, Uncertain Homeland 2005.
Kiluanje Liberdade, wurde in Angola 1976 geboren. Er studierte Kommunikation und Kulturwissenschaft in Lissabon, war später Regisseur bei TV Zimbo in Luanda, Regieassistent bei Favor da Claridade von Teresa Villaverde und Produktionsassistent der von Inês Gonçalves und Vasco Pimentel kuratierten Ausstellung Exposiçã de Fotografias com Banda Sonora, Cap Verde. Gemeinsam mit Inês Gonçalves realisierte Filme: Outros Bairros 2005/06, Tchiloli, Masks and Miths 2009.

 

The Boxer...

Lauanda, A Fabricá....

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16. Januar 2013

Rencontres Picha, LUMUMBASHI-Biennale, Experimentelle Kurzfilme
Patri

ck Mudekereza und Sammy Baloji, der eine Autor und Kurator, der andere Zeichner, Gründer des Comic und Künstler Clubs „Vicanos Club“, Lumumbashi (lateinisch „vicus noster“, unser Dorf) und späterer fotografisch arbeitender Künstler, gründen die Biennale von Lumumbashi, die erstmals Oktober 2010 unter der künstlerischen Leitung von Simon Njami stattfindet. Mudekereza und Baloji verstehen sich ‚als Brückenpfeiler zwischen der lokalen kreativen Szene und einer Welt, die darauf wartet zu sehen, was wir im Bauch haben’ (Mudekereza). Sie setzen sich in ihrer Arbeit mit dem kolonialen, dann postkolonialen Erbe ihrer Stadt, der Kupfer-Minen-Stadt Lumumbashi, Provinz Katanga, Demokratische Republik Kongo (DRK) mit Unterstützung einiger weniger staatlicher und internationaler Institutionen auseinander. Die Biennale ist ein Kulminationspunkt ihrer ansonsten ganzjährigen Arbeit im Centre Picha, ein dynamischer Ort, von dem aus sich etwas ‚für uns’ tun lässt. (Kat. Rencontres Picha, Biennale de Lumumbashi, Octobre 2010, Paris: Filigranes Éditions 2012) Picha ist Produzent der meisten experimentellen Filme des ProgrammsCameleon, Douglas Nt, 2010, 10’26“ OF

A l’écoute du silence, Gulda el Magambo, Text, Sumba Maly Issac, 2010, 10’33“ OF französisch

Candle in the Dark Life, Berry Bickle, 2010, 6’30“
„Une Flamme dans une vie obscure“, Gedicht und Vortrag von Seraphin Bukasa, OF französisch

Suite et fin, Dorothee Kreutzfeldt, 2009, 8’
Kamera: Bettina Langa, Georges Senga und Dorothee Kreutzfeldt, Schnitt: Kerryn Potgieter, Stimmen: Maeline Le Lay, Ramcy Kabuya und Sando Marteau, Songs von Sando Marteau, Script: Groupe Libr’écrire de Lumumbashi (Fiston Mwanza, Patrick Mudekereza, Ramcy Kabuya, Séraphine Bukasa, Ben-Hur Kabengele und Maeline Le Lay). Französisch mit englischen UntertitelnEscale à Kinika, Douglas Nt, 2010, 10’50“
Script: Douglas NT and Christian Mpinda, Musik: Carine NT, Kamera, Schnitt: Douglas NT
Produktion: DL Multimédia and Alba. OF mit französischen Untertiteln

Sacredieu!, Heeten Bhagat, 2010, 9’30“ Französische Originalfassung

Heeten Bhagat wurde 1969 in Harare geboren. Er studierte Sprachen und Naturwissenschaften in Zimbabwe, den USA und Großbritannien und erhielt 1991 einen BA in Design. Er war als Kostümbildner bei Film- und Fernsehproduktionen tätig (darunter Flame, 1998) bevor er als Filmemacher, Produzent und Kurator zu arbeiten begann. Zuletzt realisierte er die Dokumentarfilme From Zimbabwe to Santa Fe (2012), Peace Beyond Justice (2008) und I am the Rape (2007).
Berry Bikle wurde 1939 in Bulawayo, Zimbabwe geboren; sie studierte Kunst in Durban und lebt seit den Gewalttaten gegenüber der weiße Bevölkerung 2009 in Maputo im Exil. Bickle ist Malerin, sie arbeitet mit Keramik und realisiert auch Installationen, die wie Forschungsreisen in die Zimbabwische Geschichte konzipiert sind. In ihren aktuellen Arbeiten in Malerei, Fotografie und Video verschiebt Bickle immer wieder Genre- und Epochen-Grenzen und baut ihre Arbeiten auf umfassende Geschichts- und Gesellschaftsrecherche, um zu einer Archäologie der Gegenwart zu gelangen. Ihre Arbeiten sind weltweit ausgestellt.
Dorothee Kreutzfeldt wurde 1970 in Windhoek, Namibia geboren; sie studierte Kunst an der Michaelis Kunsthochschule, Kapstadt (1993-1996). Kreutzfeldt war an mehreren Projekten und Künstlerinitiativen im öffentlichen Raum beteiligt. Sie lehrt an der UCT, Wits School of Fine Arts und ist an der Creative Inner City Initiative beteiligt und war Mitbegründerin des Joubert Park Project, Johannesburg. Residencies in Südafrika, RDK, Spanien und der Schweiz. Ihre Arbeiten wurden in Südafrika und international gezeigt.
Gulda El Magambo, 1969 in Lumumbashi geboren, tritt in den 1980ern dem Vicanos-Club bei, einem Kollektiv von Künstler-Autodidakten. Er ist erst Schauspieler, Dramaturg und Comicautor, arbeitet in der Gruppe dann als Fotograf und mit Video. Er beschäftigte sich intensiv mit der Geschichte der Stadt Lumumbashi, insbesondere die Kinderarbeit in den Minen. Seine Arbeiten wurden auf internationalen Festivals gezeigt, darunter auf dem Dok Leipzig 2009 und auf der Biennale von Lumumbashi, Picha, 2010.
Douglas Nt begann mit audiovisuellen Medien und in der Animation zu arbeiten. 2000 und 2004 realisierte er zwei animierte Kurzfilme. Auch er ist Mitglied im Vicanos-Club. Er arbeitet an der Produktion und am Dreh der Kollektivarbeiten mit. Alleine realisierte er Dokumentar- und Experimentalfilme. (Yambi, RDCiné Congo, 2007)

 

A l´écoute du ...

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17. Januar 2013

Les saignantes/The Bloodettes
Jean-Pierre Bekolo, Frankreich/Kamerun 2005, 93’
Produktion: Quartier Mozart Films Frankreich/Kamerun
Kamera: Robert Humphreys, Schnitt: Jean-Pierre Bekolo Musik: Joelle Esso und Adam Zanders
Mit Adèle Ado (Majolie), Dorylia Calmel (chouchou), Emile Abossolo M’bo (Ministre d’Etat), Louis-Balthazar Amadangoleda (SGCC), Essindi Mindja († 2005; Essomba) u.a.
Spielfilm, 35mm/HD (DVD), französisch mit englischen Untertiteln

„Zwei Frauen mischen Yaoundé auf. Es ist das Jahr 2025. Eine tiefe Frauenstimme mit durchaus hypnotischer Wirkung spricht viel über Mervongou, weiß der Teufel, was oder wer das ist. Die eine der Frauen hängt in einer Vorrichtung, wie sie vielleicht Astronauten benutzen, um die Bewegung in der Schwerelosigkeit zu üben. Sie hat darin Sex mit einem alten Mann, der rücklings auf dem Bett liegt und sich irgendwann nicht mehr rührt. Er war ein großes Tier im Yaoundé des Jahres 2025. Dazu großartige Musik mit sehr viel Bass. Es ist klar, dass Jean-Pierre Bekolo viel Godard gesehen hat. Es gibt Schrifttafeleinblendungen und Jump Cuts und allerlei technische Spielereien auf niedrigstem Budgetniveau. Es macht oft keinen Sinn im Bezug auf das, was der Plot wäre, wenn es ihn gäbe, aber es macht viel Spaß und mit seinen Microcinema-Mitteln hext Bekolo beträchtlich viel Atmosphäre herbei. Natürlich hat Bekolo auch viel Mambety gesehen und setzt die Tradition des afrikanischen Avantgardefilms nahtlos fort. Mit demselben Sinn für abgedrehten Humor und das Ikonische in der Inszenierung seiner Darstellerinnen. Und dann hat Bekolo wohl auch Celine und Julie fahren Boot gesehen. Der Lolli verrät ihn und die durchgeknallten Heldinnen, die sich keinen Deut um Wahrscheinlichkeit und die Männer scheren, deuten auch darauf hin. Nur sind sie schwarz und in Yaoundé und wir schreiben das Jahr 2025.“ (Ekkehard Knörer, Jump Cut)
„A horror movie on sexual politics“ (bekolo.blospot.com/)
„Les saignantes des kamerunischen Filmemacherns Jean-Pierre Bekolo ist ein Film, der viel Spucke und viel Tinte in Kamerun und anderswo hat laufen lassen. Der Film wäre beinahe durch das Kamerunische Ministerium für Kultur zensiert worden. Warum? Aus einem einfachen Grund und wie der Filmemacher es uns sagte, ‚die Zensurkommission habe befunden, der Film sei „gegen das Regime“ und „pornografisch“’. Abseits solcher Erwägungen, stellt dieser Film eine wichtige Frage, nämlich wie die Zukunft Afrikas aussehen wird.“
(Zouhour Harbahoui, http://www.grioo.com/info8719.html)

Jean-Pierre Bekolo, geboren 1966, Autor, Schauspieler und Regisseur, lebt in Yaoudé, Toronto, Paris, Brüssel, Durham NC (wo er lehrt). Bekolo unterwandert sowohl narrative Konventionen des westlichen Mainstream-Erzählkinos als auch den didaktischen Zug afrikanischer Kino- und Literaturproduktion. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Für Quartier Mozart (1992) erhielt er neben Quentin Tarantino für Reservoir Dogs 1993 den British Film Institute Award. Le complot d’Aristote (1996) wurde auf dem Sundance Film Festival 1997 prämiert. Weitere Filme, La grammaire de Grand-Mère 1996 (Interview Film mit Djibril Diop Mambety) und Fernsehproduktionen. Jean-Pierre Bekolo gewann 2007 den "Silbernen Etalon de Yennenga" für Les saignantes, Panafrikanisches Film und Fernseh Festival Ouagadougou (Fespaco).
Adèle Ado erhielt 2007 für ‚Majolie’ den Preis für die beste Schauspielerin, Panafrikanisches Film und Fernseh Festival Ouagadougou (Fespaco).

  les saignates

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18. Januar 2013

Kempinski
Neïl Beloufa, 2007, 14’
Video (DVD), französisch mit englischen Untertiteln

Wie weise Apostel beschreiben verschiedene Laiendarsteller nachts draußen in der Peripherie von Bamako, der Hauptstadt von Mali, im Schein von Neonlicht ihre Zukunftsvorstellungen. Sie tun es in der Gegenwartsform und wenden sich direkt an die Kamera, sprechen von Tieren und fabelhaften Wesen, mobilen Häusern, die über Kontinente ziehen, von einem Leben ohne Autos und ohne Telefone, Science Fiction, Telepathie und Lichtgeschwindigkeit. Kempinski entsteht während Beloufas Studienzeit in Zusammenarbeit mit Studenten der Videoklasse der Kunsthochschule in Bamako, der Ecole des Arts et Métiers Bala Fasséké Kouyaté. Der Film wurde verschiedentlich als Installation präsentiert.

Hóspedes da Noite/Night Lodgers
Licínio Azevedo, Mosambik 2007, 53’
Produktion: Ebano Multimedia
Kamera: Karl de Sousa, Schnitt: Orlando Mesquita, Ton: Gabriel Mondlane
Dokumentarfilm, Digibeta (DVD), portugiesisch, Macua und Sena mit englischen Untertiteln

Während der Kolonialzeit war das Grand Hotel in der Stadt Beira das größte in Mozambik: 350 Zimmer, Luxussuite, ein Schwimmbad in olympischen Maßen... Heute ist das Gebäude eine Ruine ohne Strom und ohne fließendes Wasser. Es leben 3500 Menschen hier, manche seit 20 Jahren. Die Zimmer, Flure, Korridore und Dienstbereiche, auch die Kühlräume und Badezimmer des Hotels sind bewohnt. Gleichwohl das Haus im Inneren einem dunklen Labyrinth gleicht, lässt der Dokumentarfilm diese Stätte hell und zuversichtlich leuchten.

Neïl Beloufa, geboren 1985 in Paris, studierte zwischen 2004 und 2009 an der Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris, sowie am California Institute of the Arts, Valencia und am
Cooper Union, New York. Ausstellungen (Auswahl): 2008 Six Feet Under, Whitebox, New York USA; Liquid Room, NCCA - National Center for Contemporary Art, Moskau RU
54; Internationale Kurzfilmtage, Oberhausen 2007; Future in Present Tense, Galerie Kai Middendorff, Frankfurt 2009; 10 jours, 10 artistes, 10 videos, Palais de Tokyo, Paris 2007.
Für Kempinski erhielt Beloufa bei den Oberhausener Kurzfilmtagen 2008 den ARTE-Preis für einen europäischen Kurzfilm, beim European Media Art Festival in Osnabrück 2008 den Preis für interkulturellen Dialog des Auswärtigen Amtes und beim Indie Lisboa Filmfestival 2009 den Short Film Grand Prize. Zuletzt als Installation auf der Triennale, Intense Proximity, Paris 2012 zu sehen.
Lucínio Azevedo ist Regisseur und Autor. Er war zugange, als 1977-78 Ruy Guerra und Jean-Luc Godard das INC (das nationale Filminstitut Mozambik) aufbauten. Azevedo ist heute unabhängiger Filmemacher und Mitbegründer der größten Filmproduktion Mozambiks, Ebano Multimedia. Etliche seiner Filme haben weltweit Preise erzielt. Zu seinen bekannteren Filmen gehören The Devil’s Harvest (1988), Marracuene (1990), The Tree of Our Ancestors (1994), Tchuma Tchato (1997), The Last Prostitute (1999), Community Stories (2000), The Bridge (2001), Eclipse (2002), Hands of Clay (2003), The Demining Camp (2005) The Island of Spirits (2010).
Hóspedes da Noite wurde mit dem Golden FiPA Preis, Biarritz 2008 ausgezeichnet; Best Documentary Brussels Film Festival 2008.

 

kempinski

night lodgers

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19. Januar 2013

Bamako
Abderrahmane Sissako, Frankreich/Mali/USA 2006, 112’
Kamera: Jacques Besse, Ton: Christophe Winding, Schnitt: Nadja Ben Rachid und Pauline Casalis, Produktion: Archipel 33, Chinguitty Films, Mali Images, Arte France.
Mit Aïssa Maïga, Tiècoura Traoré, Hélène Diarra, Habib Dembélé, Djénéba Koné, Aïssata Tall Sall, William Bourdon, Roland Rappaport, Danny Glover, Elia Suleiman sowie Aminata Traoré, Madou Keita, Assa Badiallo Souko, Zegué Bamba und Georges Keita als sie selbst.
Spielfilm, 35mm (DVD) Bamanan, Senufo, Wolof, englisch und französisch mit englischen Untertiteln

Melé ist Sängerin in einer Bar in Bamako, ihr Mann ist arbeitslos und die Beziehung ist dabei zu zerbrechen. Im Hof, den sie mit anderen Familien teilen, ist ein Gerichtshof errichtet worden, in dem Vertreter der afrikanischen Zivilgesellschaft die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds anklagen, für die desolate Lage verantwortlich zu sein. Zwischen Anklagepunkten und Zeugenaussagen geht das Leben im Hof weiter.
“Eine Seltenheit unter Filmemachern heute: Abderrahmane Sissako tut sein Bestes, um die Tradition des ‘J’accuse’ und der wütenden Polemik aufrecht zu halten. Für seinen letzten Film kehrte der in Paris lebende Sissako an den Hof seines Vaters in Bamako, der Hauptstadt Malis zurück und inszenierte ein Stück symbolischer Justiz. Bamako ist ein Gerichtsdrama, das in einem mit Lehmmauern umbauten Hof spielt.
‘Es ist ein offensichtlich unwahrscheinliches Drehbuch, diese beiden Institutionen auf die Anklagebank zu setzen, die niemandem Rechenschaft schulden. Aber es geht genau darum. In diesem kleinen Hof wird das Unmögliche möglich.’ (Sissako)
Die Mitarbeiter des Gerichts in Bamako sind echte Richter und Anwälte, denen umfangreiches Recherchematerial in die Hand gedrückt wurde. Sissako versammelte außerdem eine repräsentative Auswahl von Zeugen, von alten Schulfreunden bis zur früheren Kultusministerin [Aminata Dramane Traoré], die alle als sie selbst auftreten.
Trotz der Gleichung von globalisiertem Kapitalismus und Neokolonialismus bringt Bamako in fast surrealer Manier das Alltagsleben zur Geltung. In demselben Raum in dem die Gerichtsverhandlungen stattfinden, kommen und gehen die Bewohner, Frauen färben Stoffe, eine Hochzeitsgesellschaft geht vorbei, und Kinder schauen fern. Der Hof, sagt Sissako, ist eine Miniaturausgabe der Malischen Gesellschaft.’ (Dennis Lim, New York Times, 2007/02/11)

Abderrahmane Sissako ist einer der bekanntesten und erfindungsreichsten Filmemacher, die heute in Afrika arbeiten. Er wurde 1961 in Mauretanien geboren und wuchs in Mali, dem Heimatland seines Vaters auf. Die Lektüre der Schriften von Che Guevara, W. E. B. Dubois, Frantz Fanon und Aimé Césaire schärften seine Sicht auf die Welt. Auch die weltweite Anti-Apartheid-Bewegung rüttelte ihn auf; er beteiligte sich als Schüler an den Studentenstreiks gegen das Malische Militärregime von Moussa Traoré. Er kehrte 1980 nach Mauretanien zurück, bevor er dank eines Stipendiums an der Moskauer Universität Film studierte.
Le Jeu (The Game; 1990), sein Abschlussfilm, gewann den Preis für den besten Kurzfilm der
Giornate del Cinema Africano von Perugia in 1991. Seitdem erhielt er immer wieder herausragende Preise für seine Filme. Zu seinem Oeuvre gehören Octobre (1993) – in Moskau realisiert, Sabriya (1996), Rostov-Luanda (1997) entstand im Kontext der Documenta X, La vie sur terre (Life on Earth, 1998), Heremakono (Waiting for Happiness, 2002) Sein letzter Film ist Bamako (2006).

  bamako

 

 

 

 

13. November 2012
POSING FOR THE REVOLUTION?
Ein Filmvortag von und mit Arash und Arman T. Riahi

Das Filmprojekt „Everyday Rebellion“ der Brüder Arash und Arman T. Riahi aus Wien handelt von der Kreativität des gewaltlosen Widerstands. Der Film portraitiert AktivistInnen, die sich weltweit gegen neue und alte Grenzen politischer und gesellschaftlicher Paradigmen richten. Im Fokus stehen die Bilder des Protests selbst. Methoden, Taktiken und Posen der Rebellion werden auf ihre Gemeinsamkeiten und Neuerungen hin erforscht und von den beiden Filmemachern als work in progress bei reel to real vorgestellt.

Anknüpfend an frühe politische Filme und Agitprop versteht sich das Projekt als Schnittstelle zwischen Theorie, Kunst und Aktivismus. Sowohl Kinodokumentarfilm als auch Crossmedia-Projekt, erprobt „Everyday Rebellion“ die Erweiterung der Textur des Kinos auf die vielfältigen Beschaffenheiten und Parameter moderner Online-Medien.

 

  Posing for the revolution

3.10.2012
Sans Soleil - Aus einer Welt ohne Zentrum
In einer Kaskade von Bildern, selbstgedrehten und vorgefundenen, auf einem Trip durch das moderne Japan, aber auch mit Exkursionen nach Guinea-Bissau oder Island, San Francisco oder Paris, misst dieser Film das Terrain des menschlichen Gehirns aus, seine Denk- und Erinnerungskapazitäten, die Produktivkraft der Imagination. Dabei werden die Elemente der politischen Ordnung neu verhandelt: Gesellschaft und Anarchie, Faschismus und Sozialismus, Krankheit und Gesundheit, Rationalität und Phantasie, Dokument und Fiktion – in einer Ursprünglichkeit, der kein Tabu zu sakrosankt, keine Utopie zu kühn ist. (Fritz Göttler, Nachruf, SZ vom 30.7.2012)

„Das erste Mal, dass er davon sprach, waren es drei Kinder auf einer Straße in Island, 1965. Er sagte mir, es sei für ihn das Bild des Glücks und auch, dass er mehrfach versucht habe, es mit anderen Bildern in Verbindung zu bringen – aber das sei nie gelungen. Er schrieb mir ‚Ich werde es eines Tages ganz allein an den Anfang eines Filmes setzen, und lange nur schwarzes Startband folgen lassen. Wenn man nicht das Glück in dem Bild gesehen hat, wird man wenigstens das Schwarz sehen...’“

Chris Marker war ein außergewöhnlicher Filmemacher, Fotograf, Schreiber, Zeichner; er machte sich einen Spaß daraus, sich selbst zu zerlegen, als Autor, als Künstler und als Persönlichkeit – am Ende sogar selbst unsichtbar zu werden. Zu seinem Filmoeuvre gehören LES STATUES MEURRENT AUSSI (1953, gemeinsam mit Alain Resnais), LA JETÉE (1962), LA SIXIÈME FACE DU PENTAGONE (1968), LA SOLITUDE DU CHANTEUR DE FOND (1974), BERLINER BALLADEN (1990) und weitere 35 Filme.

Sans Soleil/Unsichtbare Sonne, Chris Marker 1983, 100’ (Deutsche Fassung)

 

 

23.5.2012 
Die Welt in Bewegung - Vier Filme von Artavazd Pelechian
Die Filme des armenischen Filmemachers und Filmtheoretiker Artavazd Pelechian, der in den 1960er Jahren an der VGIK, der Filmhochschule in Moskau studierte, wurden im Westen erst mit der Perestroika zugänglich. Es waren Jean-Luc Godard und Serge Daney, die Pelechians Filme in Westeuropa bekannter zu machen versuchten.

„Ein Cinéast, ein wahrer! Unklassifizierbar außer in der alles und nichts umfassenden Kategorie ‚Dokumentarfilm’. Arme Kategorie! Eigentlich dreht sich alles in seiner Arbeit um die Montage, von der ich nicht mehr dachte dass sie seit Dziga Vertov je noch jemand mit und gegen den Strich macht. Ich hatte plötzlich das (angenehme) Gefühl, ein fehlendes Glied in der Kette der wahren Geschichte des Kinos vor mir zu haben.“
(Serge Daney, Libération, 11.8.1983)

Fin / The end (Konec ou Vertch), 1994, SW, Ton, 8’
Nous / Us (Menk) 1969, 35mm, SW, Ton, 25’
Les saisons / The seasons (Tarva Yeghanaknere), 1972, 35mm, SW, Ton, 29’
Notre siècle / Our century (Nach vek), 1982, 35mm, SW, Ton, 50

 

 


Artavazd Pelechian, Nous / Us (Menk), 1969.

7.3.2012
Penny Siopis  -  Filme
Penny Siopis, heute eine der einflussreichsten Künstlerinnen in Südafrika, begann 1997 mit Normal 8 Filmen zu arbeiten, zunächst aus dem Bestand ihrer Familienfilme, bald auch mit gefundenem Material. Aus diesem Fundus entstanden bislang vier visuell und akustisch sehr komplex montierte Filme, in denen persönliche Erinnerungen und Fragmente der Apartheid-Zeitgeschichte zusammenkommen.

My Lovely Day (1997), Video (Ausgangsmaterial Normal 8; DVD), 21’
Pray (2007), Video, (Ausgangsmaterial Normal 8; DVD), 2’48”
Obscure White Messenger (2010), Video (Ausgangsmaterial Normal 8, DVD), 15’6”
Communion (2011), Video (Ausgangsmaterial Normal 8; DVD), 5’30“

 

 

I see no progress
Penny Siopis, Obscure White Messenger (2010),Still,
Courtesy of Stevenson Gallery and the artist.

11.12.2011
Am Ende auf Anfang
Nach acht Jahren verlässt reel to real den Mousonturm und begibt sich als freies Projekt in die Stadt hinein. Wir möchten mit Ihnen und Euch gebührend das Ende und den Neubeginn feiern und zeigen zu diesem Anlass Lieblingsfilme und Perlen aus den vergangenen reel to real Programmen. Der Abend gestaltet sich offen, es gibt drei Segmente mit Filmen mit den Schwerpunkten: „Grenzen & Topografien“, „Loop“ und „Freie Radikale“ (es können gerne auch Filme beigesteuert werden!).


Supriyo Sen: Wagah. D/IN/PK 2009. DVD, Farbe, Ton, 14'
John Smith: Flag Mountain. GB 2010. DVD, Farbe, Ton, 8’
Jan Verbeek: On A Wendesday Night in Tokyo. D 2004. DVD, Farbe, Ton, 5'35''
Matthias Müller: Vacancy. D 1998. 16mm, Farbe, Ton, 13’
Tracey Enim: Why I Never Became A Dancer. GB 1995, DVD, Farbe, Ton, 7'
Nam June Paik & Jud Yalkut: Beatles Electronique. USA 1966-69. BETA SP, Farbe, Ton, 3'
Bruce Baillie: All my Life. USA 1966. 16mm, Farbe, Ton, 3’
Peter Tscherkassky: Happy End. A 1996. 16mm, Farbe, Ton, 10'56“
Joseph Cornell: Rose Hobart. USA 1936-39, 16mm, Farbe, Ton, 20’
David O'Reilly: Please Say Something. IRL/D 2008. BetaSP, Farbe, Ton, 10'
Oliver Hussein/Michael Klöfkorn:STAR ESCALATOR. D 1998. DVD,Farbe,Ton,4
Daniel Eisenberg: Displaced Person. USA 1981.16mm, s/w, Ton, 11’
Jan Peters: Ich bin 33. D 1999, 16mm (Blow-Up von Super8), Farbe, Ton, 3’
Joyce Wieland: Handtinting. Kanada 1967. 16mm, Farbe, stumm, 5’
Miranda Pennell: Human Radio. GB 2002. DVD, s/w, Ton, 9'
Len Lye: Free Radicals. USA 1957/79. 16mm, s/w, Ton, 5’

 

 

 

 



Peter Tscherkassy: Happy End. 1996 courtesey
Tscherkassy & Sixpack, Wien

19.6.2011
I LOVE MY NEUROSIS AND MY NEUROSIS LOVES ME
Eine etwas andere filmische Annäherung an die These, dass das Kino die Couch der Armen sei: Hypochondrische, zwangsneurotische, manische Figuren – das Massenmedium Film kennt sie alle. Es findet Bilder und Töne für Zwänge, Ängste, Begierden und Abgründe, wobei das Lachen meist nicht fehlen darf.

Robert Olawuyi: First Person or Whatever. D 2008, Farbe, Ton, DVD, 1'58''
Lola Randl/Rainer Egger: Die Leiden des Herrn Karpf – Morbus Bechterew, A/D 2007, Farbe, Ton, DVD, 11'
Nicolas Schmidt: Sense + Innocense. D 2009/2010, Farbe, Ton, DVD, 5'


James Parrott: Brats (LAUREL&HARDY), USA 1930, s/w, Ton, 16mm, 20'
Christoph Girardet: Fieberrot, D 1993, Farbe, Ton, Beta SP, 3'
Pascal Lievre: L'axe du mal, FR/CA 2003, Farbe, Ton, Beta SP, 6' (Kopie aus dem Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen)
Andree Korpys/Markus Löffler: Gesang der Jünglinge. D 2009, Farbe, Ton, Beta SP, 15' (Kopie aus dem Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen)
Martin Schmidt: Der präzise Peter. D 2010, Farbe, Ton, Beta SP, 5'20''

   

22.5.2011
Tamara Grcic – Filme
Tamara Grcics Filme sind Teil ihres künstlerischen Werks. 
Sie arbeitet im Wechsel verschiedener Medien: Installation, Fotografie und Film.

Catch. D 1993, 16mm, 6'
Bolek. D 2000, DVD, 22'
Lucy Avonmouth. D 2001, DVD, 12'
im Auge. D 2003, DVD, 4'
una serenata. D 2008, DVD, 7'

In Anwesenheit der Künstlerin

  TAMARA_GRCIC

17.4.2011
Orte des Gedächtnisses – Experimentalfilme und Videos aus Syrien 
Ein "site of memory" bezeichnet nach Pierre Nora ein historisches Ereignis von so hoher symbolischer Bedeutung, dass es eine a-historische Qualität erreicht und sowohl in der Gegenwart wie auch in der Zukunft existiert. Es kann, muss aber nicht mit einem physischen Ort verbunden sein. Wichtig sind die weitreichenden Konsequenzen und deren Einwirkung auf die menschliche Psyche, die oft als Identitätsprägender Faktor eines Einzelnen oder eines Kollektivs hervortritt.

Reem Ghazzi: Rack. Syrien 2007, Video, Farbe, Ton, 4’ 
Joude Gorani: Before Vanishing. Syrien 2005, Video, Farbe, Ton, 14’
Rami Farah: Point. Syrien 2004, Farbe, Ton, 3’ 
Eyas Al-Mokdad: Out of Love. Syrien 2004, Video, s/w, Ton, 2’
Ammar Al-Beik: Jerusalem HD. Syrien 2007, Video, Farbe, Ton, 20’ 
Hazem Alhamwi: Stone Bird. Syrien 2006, Video, Farbe, Ton, 30’

Gastkuratorin: Charlotte Bank, Kuratorin, Berlin/Damaskus

   

13.3.2011
Eine flexible Frau – Ein Film von Tatjana Turanskij
Der Film Eine flexible Frau beschäftigt sich mit der Frage nach der identitätsstiftenden Bedeutung von Arbeit. Die Architektin Greta M. verliert ihren Job. Auch im Callcenter wird sie gefeuert. Wie Don Quichotte kämpft sie gegen unheimliche Mächte an: ihren Sohn, den Bewerbungscoach, die verhinderte Architektur des neuen Berlins und nicht zuletzt gegen die eigene Paranoia eine Frau ohne Auftrag zu sein. Sie trinkt und driftet zwischen Anpassung und Widerspruch durch ihr Leben.

Eine flexible Frau. D 2009, (HD) DVD, 97’
Mit Mira Partecke, Laura Tonke, den Performern Sean Patten und Bastian Trost von GobSquad und Ilia Papatheodorou von She She Pop u.v.a.

Zu Gast: Tatjana Turanskij, Filmemacherin, Berlin

   

12.12.2010
SUPER-8-GIRL-GAMES – FILME VON URSULA PÜRRER UND HANS SCHEIRL, 1984-85
Ein rares Vergnügen: Ursula Pürrer und Hans Scheirl führen eine Au s/wahl ihrer 1984 - 85 entstandenen Super 8-Filme im Original vor. Diese Juwelen glitzern noch einmal kurz auf, bevor sie zu einem mageren Leben auf DVD verdonnert werden: Gezacktes Rinnsal schleicht sich schamlos schenkelnässend an, Rote Schnitte und die Luft dazwischen, Hochhaus&Reißverschluß, Kampf&Kuß und andere Klassiker des techno/lesbischen Kurzfilmkinos werden gezeigt. Pürrer/Scheirl vermischen Originalaufnahmen mit Found Footage (hier vom TV abgefilmte Szenen) und verwandeln Kleidung und Requisiten zu Hauptdarstellern. Tableaux Vivants der 1980er: schneller, kürzer, kleinformatiger. Das Melodrama vermischt sich mit Punk, die elektronischen Medien clashen ins Celluloid. Für die Vertonung verwendeten sie u.a. Beispiele zeitgenössischen (Post)Punks und die Musik ihrer 1985 mit Susanna Heilmayr gegründeten Performance-Band "Ungünstige Vorzeichen".

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Kinothek Asta Nielsen e.V.

   

14.11.2010
Mit der Faust auf die Leinwand – Filme von Schlingensief & Filme für Schlingensief
Der reel to real-Abend mit Filmen von und für Christoph Schlingensief ist eine Hommage ans wilde Denken. Der als radikaler Theatermacher bekannte Schlingensief arbeitete neben anderen Gestaltungsformen auch mit Film (Super 8 und 16mm). Wir wollen neben seinen Filmen auch solche Arbeiten zeigen, die seiner Ästhetik und Denkweise nahe sind: In ihrer Entgrenzungslust und Rücksichtslosigkeit in Sachen Regelwerk des Erzählens, ihrem Willen zu entfesseln und auseinanderzunehmen, was bloß dem Schein nach integer und tolerabel ist.

Christoph Schlingensief: Schlacht der Idioten. BRD 1986, DVD, s/w, Ton, 21'
Babeth: Joseph Beuys, das Kapital. BRD 1988, DVD, Farbe, Ton, 12'
Len Lye: Free Radicals. USA 1957/79, 16mm, s/w, Ton, 5’
Valie Export: Tapp- und Tastkino. A 1968, Beta-SP, 2'
Guy Maddin: The Heart of the World. USA 2000, DVD, s/w, Ton, 6'
Christoph Schlingensief: Für Elise. BRD 1982, DVD, Farbe, Ton, 2'
+ SUPER-8 TRASH

   

17.10.2010
"Don't know, just do" – Die Filme von Frans Zwartjes
Seit 1968 löste Frans Zwartjes mit seinen Filmen heftige Kontroversen aus: Sexualität, Hysterie, Psychosen, Ohnmacht und Gewalt sind die wiederkehrenden Themen seiner Arbeiten. Als bildender Künstler begann er Film zunächst als Dokumentationsmedium für seine Performance-Arbeiten zu nutzen, entwickelte daraus seine eigene Filmästhetik. Zwartjes arbeitete mit seinen Freunden als (Laien-)Darsteller/-innen, im Übrigen machte er Kamera, Ton, Montage und auch die Filmentwicklung selbst. Er lehrte an der ‘Vrije Academie’ in Den Haag und der Rietveld Academy in Amsterdam und ist, so Susan Sontag, einer der wichtigsten holländischen Avantgardekünstler. Berühmt ist seine Filmtrilogie Home Sweet Home, wir zeigen u.a. Spare Bedroom, Birds, Visual Training und den hinreißenden A Fan.

Seats Two. NL 1970, 16 mm, s/w, ohne Ton, 9'
Spare Bedroom. NL 1970, 16 mm, s/w, ohne Ton, 16'
Sorbet 3. NL 1968, 16 mm, s/w, ohne Ton, 6'
Birds. NL 1968, 16 mm, s/w, ohne, Ton, 5'
Visual Training. NL 1969, 16 mm, s/w, Ton, 8'
A Fan. NL 1968, 16 mm, s/w, ohne Ton, 6'
Mike Kuchar: Back To Nature. USA 1976, 16 mm, Farbe, Ton, 13'

Gastkuratorin: Karola Gramann, Kinothek Asta Nielsen e.V.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Kinothek Asta Nielsen e.V.

   

27.9.2010 (E-Kinos (Elysee 2) Hauptwache)
reel to real@eDIT 13. Filmmaker's Festival – Sich ein Bild von der Realität machen – Filme von Lisl Ponger
Die Experimental- und Dokumentarfilmreihe reel to real gastiert mit einem Kurzfilmprogramm auf dem 13. eDIT Filmmaker’s Festival. reel to real zeigt drei Filme der in Wien lebenden Künstlerin Lisl Ponger.
Ponger begibt sich – vornehmlich unter Verwendung von Amateurfilmmaterial – auf Spurensuche nach Emigrationsgeschichten, nach Postkolonialem im Tourismus und Bildformeln für das Fremde. Im filmischen und photographischen Material legt Ponger die verborgenen politischen, sozialen und kulturellen Inhalte frei.

Passagen. A 1996, 35 mm (Blow-Up von Normal 8 und Super 8), Farbe, Ton, 11'
Phantom Fremdes Wien. A 2004, 35 mm (Blow-Up von Super 8), Farbe, Ton, 27'
Imago Mundi - Das Gültige, Sagbare und Machbare verändern. A 2007, Beta SP, Farbe. Ton, 37'

   

5.9.2010
Filmischer Aufbruch in Lateinamerika – Fokus Argentinien
In den 1860er Jahren entstand in Lateinamerika ein engagiertes, politisches und innovatives Kino, das heute fast vergessen scheint. Nähern wir uns dieser Zeit noch mal an und nutzen die Gelegenheit, besonders das diesjährige Ehrengastland der Frankfurter Buchmesse filmisch kennenzulernen. Dieses reel to real-Programm mit zentralen Arbeiten aus dem filmischen Widerstand gegen Armut, Diktatur und US-Imperialismus legt seinen Schwerpunkt auf Argentinien, beinhaltet aber auch selten zu sehende Klassiker der kurzen Form aus Kuba, Kolumbien und Uruguay.

Grupo Cine Liberacion: Ollas Populares. Argentinien 1968, 16mm, s/w, span. OF, 5'
Carlos Alvarez: Colombia 70. Kolumbien 1970, 16mm, s/w, ohne Text, 5'
Mario Handler: Liber Arche. Uruguay 1969, DVD, s/w, span. OF mit dt. UT, 10'
Cine de la Base Argentina: Las A.A.A. son las tresarmas. Argentinien 1977, 16mm, s/w, dt. F, 18'
Grupo Los Vagos: La zona intertidal. El Salvador/Mexiko 1982, 16mm, Farbe, engl. OF mit span. UT, 15'
Santiago Alvarez: LBJ. Kuba 1968, DVD, s/w, Farbe, engl. OF mit span. UT, 18'
Claudia Aravena: 11 de septiembre. Chile 2002, DVD, Farbe, span. OF engl. UT, 5'
Andres Denegri: Uyuni. Argentinien 2005, DVD, Farbe, span. OF, engl. UT, 8'

*Alle Filmkopien stammen aus dem Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen
Gastkurator: Carsten Spicher, Leiter des Archivs der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

   

27.6.2010
Carte Blanche AV-Arkki – Zwei Jahrzehnte Videokunst aus Finnland
Das Medienkunst- und Experimentalfilmarchiv AV-Arkki zeigt ein Programm mit Arbeiten finnischer Künstlerinnen und Künstler. Unter dem Titel 'As Seen On Television: The Politics of Appropriation' wird eine Au s/wahl von Werken aus den Jahren 1989 bis 2009 präsentiert, die sich sowohl Kino- als auch Fernsehbilder aneignen und diese kommentieren.

Anneli Nygren: Rendez-Vous With Destiny. FIN 1989, DVD, Farbe, Ton, 4'
Liisa Karvonen & Ulla Väätäinen: Land´s End. FIN 1991, DVD, Farbe, Ton, 7´40"
Juha van Ingen: (Dis)Integrator. FIN 1992, DVD, Farbe, Ton, 3'55''
Mika Taanila: Paul Newman. FIN 1995, DVD, Farbe, Ton, 3'20''
Denise Ziegler: As Seen On Television. FIN 1996, DVD, Farbe, Ton, 3'
Petra Lindholm: Wear the Bazooka. FIN 2002, DVD, Farbe, Ton, 8'30''
Kari Yli-Annala: '75 Mainstream Catastrophe. FIN 2004, DVD, Farbe, Ton, 2'40''
Cecilia Stenbom: Daily Escapes I-III: The Interpreter, The Comeback, The Wrongly Accused. FIN 2005, DVD, Farbe, Ton, 11'42''
Adel Abidin: Jihad. FIN 2006, DVD, Farbe, Ton, 3'30''
Elena Näsänen: Night. FIN 2007, DVD, Farbe, Ton, 6'57''
Kalle Hamm & Dzamil Kamanger: The Starfish. FIN 2009, DVD, Farbe, Ton, 15'38''

Gastkuratorin: Kati Kivinen, Künstlerische Leiterin von AV-Arkki – The Distribution Centre for Finnish Media Art, Helsinki.
In Kooperation mit der Ausstellung Isn't everything after all a part of our inner life, with the external left outside our consciousness – Positionen bildender Künstlerinnen aus Helsinki und Frankfurt/M.,
veranstaltet vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt/M. und dem Atelierfrankfurt e.V., kuratiert von Ninna Korhonen-Schwegler und Sonja Müller.

   

30.5.2010
Der springende Punkt ist der Ball – Fußball-Filme
Vor dem Kick-off und noch bevor der öffentliche Raum auf Public Viewing schaltet, projiziert reel to real Dokus und Experimentalfilme zum Thema Fußball. Etwas abseits des Sportgroßereignisses geht es um Choreografien auf den Fantribünen, Fußballkommentatoren und die Eintracht Frankfurt – OléOléOléOlé!

Till Rickert: Fussball. D 2002. DVD, Farbe, Ton, 2'58
Joachim Kreck: No. 1. D 1973. DVD, Farbe, Ton, 9'32
Kyros Kikos: Defensiver Mittelfeldmann. GR/CH 2005, DVD, Farbe, Ton, 3'05
Michael Koch: Wir sind Dir treu. D 2005, DVD, Farbe, Ton, 9'
Peter Hörmanseder: REPLAY '08. A 2008, DVD, Farbe, Ton, 11'
Torsun feat Koks & Pillen (Egotronic): Ten German Bombers. D 2006, DVD, Farbe, Ton, 4'22
Manuel Francescon: Sieg des Triumphes. D 2003, DVD, Farbe, Ton, 3'30
Joachim Kreck: Einsatz aus besonderem Anlass. D 1987, DVD, Farbe, Ton, 14'

Zu Gast: Joachim Kreck, Filmemacher, Filmkritiker und Eintrachtfan

   

11.4.2010
Augen weit geschlossen – Neue Arbeiten und gefundene Filme von Günter Zehetner
Zehetners Werk erlaubt dem Zuschauer, sich unmittelbar berühren zu lassen. Die Filme erzählen keine Geschichte im herkömmlichen Sinn. Vielmehr steht die Situation in der aufgenommen wird im Zentrum. Bild und Ton formulieren die Poesie des Augenblicks. Den Arbeiten liegt der unbedingte Glaube zugrunde, mit dem Film vorgefundene Realität zu transformieren und dadurch am Mysterium der Existenz teilhaftig zu werden.

"Gefundene Filme" 15', zirka 1980
Es bleibt genauso wie das jetzt ist. 2009, DV, Farbe, Ton, 0'50''
Machen sie was immer sie wollen. 2009, DV, Farbe, Ton, 4'5''
Okay. 2009, DV, Farbe, Ton, 1'5''
Gifted Daylight. 2009, DV, Farbe, ohne Ton, 0'17''
Wo ist meine Tasche? 2009, DV, Farbe, Ton, 1'15''
Is schön; ne? DV, Farbe, Ton, 5'20'', 2009
Yes. 2009, DV, Farbe, Ton, 0'17''
ooooo oohoo ooooo. 2009, DV, Farbe, Ton, 0'18''
Hi. 2009, DV, Farbe, Ton, 0'15''
wwwhhhhhh! 2009, DV, Farbe, 0'17''
Sometimes. 2005, DV, Farbe, Ton, 10'25''
Zum Geburtstag. 2005, DV, Farbe, Ton, 1'1''
A. 2005, DV, Farbe, Ton, 2'20''
N. 2005, DV, Farbe, ohne Ton, 1'30''

Zu Gast: Günther Zehetner, Filmmacher, Frankfurt/Main

  Augen weit geschlossen

28.3.2010
Katastrophensehnsucht
Dramen, Desaster und Krisen allenthalben. Der Alltag ist längst katastrophisch durchdrungen. Selbst die Apokalypse hat vor allem filmischen Reiz. Wir begnügen uns mit der Zerstörungswut im Kleinen, weniger spektakulär, dafür umso subversiver und kaputter. Das eine oder andere muss dabei zwangsläufig zu Bruch gehen.

Sheldon Lieberman/Igor Coric: Global Warming. AU 2007, DVD, Farbe, Ton, 2'
Effie Wu: Paupau Bau. D 2004, DVD, Farbe, Ton, 3'
Schmelzdahin: Stadt in Flammen. D 1984, 16mm (Blow-Up von Super 8), Farbe, Ton, 6'
Mara Mattuschka: S.O.S. EXTRATERRESTRIA. A 1993, 16mm, s/w, Ton, 10'
Christine Noll Brinckmann: Polstermöbel im Grünen. D 1984, 16mm, Farbe, Ton, 7'
Michel Klöfkorn: N.N. D 2009, DVD, Farbe, Ton, 10'41''
Harald Hund/Paul Horn: Dropping Furniture. A 2008, DVD, Farbe, Ton, 5'30''
Gunter Deller: Riverrun and Touchdown. D 2009, Farbe, Ton, 8'

  Katastrophensehnsucht

13.12.2009
Der Lauf der Dinge
Zum Abschluss des Jahres zeigen wir ein ironisch-heiteres Potpourri-Programm mit Filmen, in denen sowohl Menschen als auch Tiere und Dinge in Bewegung geraten. Es strömen, kreisen, schubsen und stolpern: Lemminge, Untergrundbahnen, Pendler, Murmeln, Lichtpunkte.

Boris Despodov: Tolibu Dibu Dauchyu. BG 2008, Beta SP, Farbe, Ton, 4'50''
Effie Wu: Super Smile. D 2007, DVD, Farbe, ohne Ton, 4'48"
Robert Nelson: Oh dem Watermelons. USA 1965, 16mm, Farbe, Ton, 11'
Supriyo Sen: Wagah. D/IN/PK 2009, DVD, Farbe, Ton, 14'
Sharon Sandusky: C'mon Babe. USA 1988, 16mm, Farbe, Ton, 11'
Jan Verbeek: On A Wednesday Night in Tokyo. D 2004, DVD, Farbe, Ton, 5'35''
David O'Reilly: Please Say Something. IRL/D 2008, Beta SP, Farbe, Ton, 10'

  Der Lauf der Dinge

15.11.2009
Abwesende Körper – Video-Experimente aus Nah-Ost
Körper im Raum suggerieren Anwesenheit und Präsenz – so scheint es. Experimental-Videos aus Nah-Ost zeigen, dass dem nicht immer so ist, denn Körper und Wesen ist schließlich nicht dasselbe. Ihre Diskrepanz bildet das Einfallstor vieler anderer Differenzen: Zeit/Raum, Frau/Mann, Opfer/Täter, Besatzer/Besetzer. So kommt es zur audio-visuellen Vermittlung eines scheinbaren Widerspruchs: je abwesender der Körper desto stärker seine Präsenz und umgekehrt.

Mona Hatoum: Measures of Distance. UK/Libanon 1988, DVD, Farbe, Ton, 15'
Akram Zaatari: Red Chewing Gum. Libanon 2001, DVD, Farbe, Ton, 10'
Lamia Joreige: Embrace. Libanon 2004, DVD, Farbe, Ton, 4'30''
Ammar El-Beik: They Were Here. Syrien 2001, DVD, Farbe, Ton, 8'
Sherif El-Azma: Interview With a Housewife. Ägypten 2001, DVD, Farbe, Ton 7'
Tawfik Abu Wael: Diary Of a Male Whore. Israel/Palestina 2001, Beta SP, Farbe, Ton, 14'
Gastkuratorin: Viola Shafik, Kuratorin und Filmwissenschaftlerin, Berlin/Kairo

   

25.10.2009
SUPER 8 PARTITUREN – Filme (1991-2009) von Helga Fanderl
Helga Fanderls kurze Filme entstehen in einem Gestus beim Filmen selbst in der Kamera und werden nicht nachträglich bearbeitet. Sie zeichnen konzentriert fragile Momente der Gegenwart in Wechselwirkung mit dem gefilmten Gegenstand auf.
Jedes Sujet bekommt seine eigene Filmform und seinen Rhythmus. Für jede Projektion kombiniert die Filmmacherin eine Auswahl von Filmen, die zusammenklingen und einen Einblick in ihre Arbeit s/weise und ihr umfangreiches Werk geben.

I
Güterzüge, 2’30
Kreuzung, 1’
Dampfwolken, 2’
Chatham St. E., 2’30“
Gelber Bauzaun, 1’
Pfosten im Fluss, 1’
Große Kaskade, 20“
Lichttempel, 2’
Zora schaukelt, 1’

II
Mona Lisa, 3’
Fontaine Médici, 3’
Volière, 3’
Passanten, 3’
Feuerwerk, 3’

III
Heftige Quellen, 2’
Binsen, 2’30“
Flugzeuge I, 3’
Apfelernte, 3’
Fontäne, 15“
Kakibaum im Winter, 3’
Nach dem Feuer II, 3’)

Zu Gast: Helga Fanderl, Filmemacherin, Frankfurt/Main und Paris
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Kinothek Asta Nielsen e.V.

   

5.9.2009
Lady Spaces – Queer-feministische Gegenräume
Räume scheinen uns spezifische soziale Rollen und Auftritte abzuverlangen: im Park, Zuhause, auf der Straße, im Club, auf der Toilette. Doch was geschieht, wenn wir (Geschlechter-)Grenzen überschreiten, Koordinaten sprengen und alternative topologische Modelle entwerfen? Auf die Plätze, fertig, los!

Chantal Ackermann: Saute ma ville. BE 1968, Beta, s/w, Ton, 11'
Madeleine Bernstorff: Suffragetten. D 1998, DVD, Farbe, Ton, 4'
Noll Brinkmann: Die Urszene. D 1981, 16mm, s/w, Ton, 6'
Jan Oxenberg: Home Movie. USA 1973, 16mm, Farbe, Ton, 12'
Madeleine Bernstorff/Elke aus dem Moore: Candan. D 1998/2005, DVD, Farbe, stumm, 3'
Christine Lang: Rising Tide (QUIO). D 2009, DVD, Farbe, Ton, 5'30''
Lola Gouine: WC & Genderpoo. F 2006, DVD, Farbe, Ton, 2'
Leslie Hall: This is How We Go Out. USA 2007, DVD, Farbe, Ton, 3'30''

Zu Gast: ladyfest.ffm

  Ladyfest

7.6.2009
Family Affairs
In diesen Videos von Studierenden und AbsolventInnen der Kölner Kunsthochschule für Medien beschäftigen sich die AutorInnen mit dem, was der Filmemacher Mike Hoolboom eine "Verschwörung der Chromosomen" nennt: dem eigenen familiären Hintergrund. So unterschiedlich die jeweiligen Verhältnisse und emotionalen Bande, so vielfältig die Stilmittel und Tonfälle.

Rosa Hannah Ziegler: Cigaretta mon amour – Portrait meines Vaters. D 2006, Beta SP, s/w, Ton, 6'30''
Marianna Christofides: Staubpfade. Eine Topographie aus Scherben.
D 2009, Beta SP, Farbe, Ton, 30'
Timothy Shearer: Trophy. D 2005, Beta SP, Farbe, Ton, 14'30"
Elizabeth Cortiñas Hidalgo: 2 or 3 Things I Knew About Her. D 2007, Beta SP, Farbe, Ton, 13'
Gonzalo H. Rodríguez: Rebecca. D 2009, Beta SP, Farbe, Ton, 23'37''

Gastkurator: Matthias Müller, Medienkünstler und Professor für experimentellen Film an der Kunsthochschule für Medien in Köln (KHM)

  Family Affairs

17.5.2009
Sieben glorreiche Jahre – Die Filme der Tödlichen Doris
Ein Abend mit Super 8- Filmen des legendären Berliner Künstler-Trios. Das Super 8-Format erscheint als ideales Medium für das künstlerische Programm der Tödlichen Doris, der Faktor Zufall tritt als gleichberechtigtes Gestaltungselement auf. Dass Doris' Verbindung zu Punk immer eine ästhetische, nie eine stilistische war, führt fast jeder der gezeigten Filme vor Augen. Eine äußerst rare Gelegenheit, die Filme in der Projektion, nicht digital zu sehen.

Energiebeutel und Zeitblase. BRD 1981, Farbe, Ton, 7’50“
Fliegt schnell – laut summend. BRD 1981, Farbe, Ton, 9’38“
Niemand sieht die Blindschleiche. BRD 1981, Farbe, stumm, 2’22“
Das Leben des Sic Vicious. BRD 1981, Farbe, Ton, 10’30“
Material für die Nachkriegszeit. BRD 1979-1980.
Sabine – Aus meinem Tagebuch. BRD 1981, Farbe, Ton, 9’27“
Städtefilm München. BRD 1983, Farbe, Ton, 6:00 Min.

Zu Gast: Wolfgang Müller (Die tödliche Doris) im Gespräch mit Rembert Hüser und Karola Gramann. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Kinothek Asta Nielsen e.V., Frankfurt/Main

   

26.4.2009
Baden (performativ)
Ein Vorgeschmack auf wärmere Tage: Raus aus den Klamotten – rein in die Pose. Körper spiegeln sich auf Wasseroberfläche, schimmern in Azur und tauchen ein. Filme in denen geduscht oder in die Wanne gestiegen, ins Wasser gesprungen, geschwommen oder eingeseift wird. Filme, die ihre Affinität zum Element Wasser und zur Körperlichkeit zelebrieren. Der Pool, die Dusche, der Strand als Bühne.

Karpo Godina: Gratinirani Mazak Pupilje Ferkeverk. Jugoslawien 1970, Beta SP, Farbe, Ton, 11' (aus dem Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen)
Anja Czioska: Me Shower. NL 1991, Super 8, s/w, stumm, 3'
Anja Czioska: Birgit duscht. GB 1993, Super 8, s/w, stumm, 3'
Anja Czioska: Me Shower. USA 1994, Super 8, s/w, stumm, 3'
Jem Cohen: Drink Deep. USA 1991, Video, 10'
Pola Reuth: Kool Killer. D 1981, 16mm, Farbe, Ton, 8'
Tony Hill: Water Work. GB 1987, Video, Farbe, Ton, 11'

   

22.3.2009
Ton Filmen

Töne und Geräusche sind natürlich unsichtbar. Deshalb gehören solche Versuche, Bilder für sie zu finden, zu den spannendsten Aufgaben, die sich im Experimentalfilm finden lassen. Akustische Spurensuche in Filmmotiven ebenso wie Bild-Tonverhältnisse der besonderen Art zeichnen die Filme des Programms aus.

Miranda Pennell: Drum Room. GB 2007, Video, Farbe, Ton, 15'
Len Lye: A Colour Box, GB 1935, 16mm, Farbe, Ton, 3'
László Moholy-Nagy: Grossstadt Zigeuner. D 1932, 16mm, s/w, stumm, 9’
Nam June Paik & Jud Yalkut: Beatles Electronique. USA 1966-69, Video, Farbe, Ton, 3'
John Smith: Lost Sound. GB 1998-2001, Video, Farbe, Ton, 28'
Daniel Burkhardt: Rauschen & Brausen 1. D 2007, Video, Farbe, Ton, 5'

   

14.12.2008
Essen & Trinken
Jetzt wird geschmaust, und nicht zu knapp! In Farbe und Schwarz/Weiss, in Bild und Ton.
Das Jahr beenden wir mit einem kulinarischen Programm.

Bakery. GB 1912 (?), 16mm, stumm, s/w, 10'
Jan Svankmajer: Meat Love. GB/BRD 1989, Beta SP (urspr. 35mm), Farbe. Ton, 1'
Carolee Schneemann: Americana I Ching Apple Pie. USA 2007, DVD, Farbe, Ton, 16'30“
Cecile Fontaine: Overeating. F 1984, 16mm, Farbe, Ton, 3'
Carsten Strauch: Futter. D 1996, DVD (urspr. 35mm), Farbe, Ton, 4'30“
Jim Jarmush: Coffee and Cigarettes. USA 1986, Beta SP, s/w, Ton, 5'36“
Peter Tscherkassky: Happy End. A 1996, 16mm, Farbe, Ton, 10'56“

   

9.11.2008
Rekapitulieren – Die Mediendivergenz von reproducts
Die Chronik der Datenträger und -sammler: Stefan Eckel und Stefan Prehn von reproducts präsentieren einen Querschnitt aus dem Metamorphosen von
TV-Sendungen, Postkarten, Super 8-Filmen, Versandkatalogen, Kinoklassikern
und Musikvideos, die ihre medialen Malaisen mit der eigenen Medizin kurieren.

Der lange Marsch. D 1997, Video 8, 14'
Todesboten, D 1994, VHS, 5'
On the Road. Super 8, 3'
English 4 U. D 1994, Video, 13'
Toxic Corp. DVD, 1'
Pelzfreunde (Lesung mit Dia Scans). DVD,12'
Redriverrun. D 2004, DVD, 4'
Staplerfahrer Klaus. D 2001, DVD (urspr.35mm), 10'
Kur-Vortrag. DVD, 4'
Licht Violett. DVD, 2'
XY losgelöst. D 2000, DVD, 3'

Zu Gast: Stefan Eckel und Stefan Prehn, reproducts, Hamburg

   

 

19.10.2008
Verwandeln – Found Footage zwischen Celluloid und Internet

Existente Bilder verwenden, um Neues zu gestalten – diese Praxis des Recyclings und der Verwandlung ist beinahe so alt wie das Kino selbst. Das Programm umfasst Filme, die gefundenes Celluloid bis hin zu digitalem Stoff aus dem Internet collagieren und verwandeln, um Verborgenes sichtbar zu machen oder neue Zusammenhänge zu schaffen.

Pat O'Neill: Runs Good. USA 1970, 16 mm, Farbe, Ton, 15'
Martin Arnold: Passage a l’acte. A 1993, 16mm, s/w, Ton, 12'
Stan Brackage: Murder Psalm. USA 1981, 16mm, Farbe, stumm, 17'
Ulrich Wiesner: Deutschland lacht. D 1982, 16mm, Farbe, Ton, 3'
Ulrich Wiesner: Afrika Bonus. D 1982, 16mm, Farbe, Ton, 3'
Thomas Draschan: Metropolen des Leichtsinns. D 2000, 16mm, Farbe, Ton, 12'
Thomas Draschan: Yes?Oui?Ja? A 2002, 16mm, Farbe, Ton, 4'
Thomas Draschan: To The Happy Few. A 2003, 16mm, Farbe, Ton, 4'
Thomas Draschan & Sebastian Brameshuber (Fordbrothers): Preserving Cultural Traditions in a Period of Instability. A 2004, Video, Farbe, Ton, 3'

Gastkurator: Thomas Draschan, Filmemacher, Wien

   

14.9.2008
10 Skies – Ein Film von James Benning
In Ten Skies gibt es zehn Einstellungen vom Himmel, jede zehn Minuten lang.
"Alle zehn Himmel wurden von meinem Garten in Südkalifornien aus aufgenommen. Himmel, die von Wetterfronten, Gebirgszügen, Buschfeuern, Verschmutzung und vom Wind geformt wurden. Himmel als Funktion der Landschaft. Alle Einstellungen sind am Ende von einer hohen dynamischen Qualität, die ich so zuvor noch nicht gesehen habe, weil ich nie den Mut hatte, sie zu entdecken. Ich habe fünfzig Jahre gebraucht, um den Himmel auf diese Weise zu betrachten." (James Benning)

10 Skies. USA 2004, 16mm, Farbe, Ton, 101 Min.

   

15.6.2008
Zeigen/Nicht Zeigen – Ein Filmabend zu Migration
"Zeigen - Nicht Zeigen" handelt von Geschichten, die unsichtbar bleiben, spielt das Spiel vom Sehen und (Nicht-) Gesehen werden, zeigt Bilder, deren Spannung im Zwischenbereich von Verhüllung und Enthüllung liegt und versucht sich nicht zuletzt an einem Kino, in dem etwas anderes, das noch nicht gewusst ist, aufscheint.

Maria Thereza Alves: Bruce Lee in the Land of Balzac. F 2008, DVD, Farbe, Ton, 2'11''
Shelly Silver: What I’m Looking For. USA 2004, Beta SP, Farbe, Ton, 15'
Brigitta Kuster/Moise Merlin Mabouna: 2006 - 1892 = 114 ans/Jahre. D 2006, DVD, Farbe, Ton, 7'
Oliver Husain: Green Dolphin. CND 2008, DVD, Farbe, Ton, 15'
Ayse Erkmen: Coffee. Türkei 2007, Beta SP, Farbe, Ton, 25'
Karø Goldt: Gone. A/D 2007, Beta SP, Farbe, Ton, 3'

Gastkuratorin: Nanna Heidenreich, arsenal experimental, Berlin

   

11.5.2008
Figur im Raum
Der Fokus von "Figur im Raum" macht Experimentalfilme als Versuche zum Verhältnis von Körpern zu ihrer Umgebung aus. Es geht ums Spiel: Körper und Gegenstände werden zu Formen, Formen zu choreographischen Figuren, Raum zum szenischen Setting, Flächen wiederum werden zu Figuren, Hohlkörper zu festen Größen und massive Formen zu schwebenden Flächen. In Figur im Raum ist alles drin: Film, Skulptur, Architektur, Fotografie und Boxen.

Jack Johnson: MEISTERBOXER DER WELT. GB 1912, 16mm, s/w, stumm, 5'30"
Klaus Telscher: HER MONA. D 1992, 16mm, s/w, Ton, 7'
Gordon Matta-Clark: CONICAL INTERSECT. F/USA 1975, Farbe, stumm, 24'
Samuel Beckett. QUADRAT I+II. D 1980, Beta SP, Farbe, Ton, 14'
Steffen Ramlow: MAMAEV KURGAN. D 2006, DVD (Blow-Up von Super 8), s/w, Ton, 4'30"
Miranda Pennell: FISTICUFFS. GB 2004, Beta SP, Farbe, Ton, 9'
Lutz Mommartz: OBEN/UNTEN. BRD 1967, 16mm, s/w, Ton, 4'

   

 

13.4.2008
Geistergeschichten: The Halfmoon Files – Ein Film von Philip Scheffner
"Es war einmal ein Mann. Er geriet in den europäischen Krieg. Deutschland nahm diesen Mann gefangen. Er möchte nach Indien zurückkehren. Wenn Gott gnädig ist, wird er bald Frieden machen. Dann wird dieser Mann von hier fortgehen." Knisternd verklingen die Worte von Mall Singh, gesprochen in einen Phonographentrichter am 11.12.1916 in der Stadt Wünsdorf bei Berlin. 90 Jahre später ist Mall Singh eine Nummer auf einer alten Schellackplatte in einem Archiv, eine unter Hunderten von Stimmen von Kolonialsoldaten des 1. Weltkrieges.
Die Aufnahmen entstanden in einer einmaligen Allianz aus Militär, Wissenschaft und Unterhaltungsindustrie. Philip Scheffner folgt in seinem abendfüllenden Dokumentarfilm THE HALFMOON FILES diesen Stimmen an den Ort ihrer Aufnahme. Wie in einem Memory-Spiel, das bis zum Ende unvollständig bleibt, deckt er Bilder und Töne auf, in denen die Geister der Vergangenheit zum Leben erwachen.
The Halfmoon Files. A Ghost Story. D 2007, Farbe, Ton, 87’

Zu Gast: Philip Scheffner, Filmemacher aus Berlin

   

16.3.2008
Helter Skelter
Hier geht's rauf und runter, drüber und drunter, Hals über Kopf, in Wellen, über Abgründe und in schwindelerregende Höhen. Es fliegen Kameras durch die Luft, Bilder werden beschleunigt: ein Programm wie eine Achterbahnfahrt.

Jörg Wagner: Motordrom. D 2007, Beta SP (urspr. 35mm), s/w, Ton, 9'
Steina Vasulka: A so desu ka. USA 1994, Video, Farbe, Ton, 9'40
René Clair: EntrActe. F 1924, 16mm, s/w, Ton, 22'
Siegfried A. Fruhauf: Höhenrausch. A 1999, 16mm, Farbe, Ton, 4'
Thomas Aigelsreiter: Key West. A 2002, Video, s/w, Ton, 5'
Nam June Paik & Jud Yalkut: Beatles Electronique. USA 1966-69, Video, Farbe, Ton, 3'
Auf dem Monitor im Foyer: Carlo Krauss: Fahr doch! D 2007, DVD, Farbe, Ton, 70'

   

9.12.2007
Schlafen
Der Schlaf war zu allen Zeiten ein großes Mysterium; er gibt auch der modernen Schlafforschung noch Rätsel auf. Nun ist es aber offensichtlich, dass sich das Leben nur in der Abfolge von Wachen und Schlafen aushalten lässt. Bilder von Schlafenden wiederum offenbaren einen äußeren Zustand, der sooft mit Verletzlichkeit und Schwachheit assoziiert wird, mit Unschuld und mit dem Tod, während sich im Inneren ein umtriebiges Leben abspielt, wo wir wilde Dinge träumen. In all dem Bedächtigen und Unheimlichen finden Filme Stoff zum Experimentieren.

Einstürzende Neubauten: Stella Maris. D 2000, DVD, s/w, Ton, 3'39"
Günter Zehetner: Christine schläft. D 1992, Super 8, Farbe, stumm, 9’
Dietmar Brehm: Blitze. A 2000, 16mm, Farbe, Ton, 7’
Kerstin Cmelka: Et in arcadia ego. A 2001, 16mm, Farbe, stumm, 3’
Corinna Schnitt: Das schlafende Mädchen. D 2001, 16mm, Farbe, Ton, 8’45" (aus dem Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen)
Edwin Porter: Dream of a Rarebit Friend. USA 1906, 16mm, Farbe, stumm, 8'
Tehching Hsieh: The One Year Performance: 1980/81, USA 1981. DVD (urspr. 16mm), Farbe, stumm, 6'08"
Sekundenschlaf in Fahrsimulator. Zusammengestellt von Katja Karrer
(TU Berlin, Fachgebiet Mensch-Maschine-Systeme). 2007, DVD, 4'
Peter Tscherkassky: Dream Work. A 2001, Beta SP (urspr. 35mm), s/w, Ton, 11'
Doug Aitken: The Moment. USA 2004, DVD, Farbe, Ton, 3'

Anwesend: Günther Zehetner, Filmemacher, Frankfurt/Main

  Schlafen

18.11.2007
Shoppen
"Ungefähr alle vier Tage wird irgendwo auf der Welt eine Wal Mart-Filiale eröffnet, und doch bleiben die eigentlichen Orte dieser Entwicklung oft merkwürdig unsichtbar. Langsam erscheint es uns unvermeidlich oder geradezu natürlich, von Einkaufszentren umgeben zu sein. Anstatt sich diesem Phänomen in der Art eines klassischen Dokumentarfilms mit Fakten, Experten und Argumenten zu nähern, erzählt Chain die Geschichte zweier im Stich gelassener Frauen, deren Leben von dieser besonderen Art der Umgebung gestaltet wird." (Jem Cohen)

Jem Cohen: CHAIN. USA 2004, Beta SP, Farbe, Ton, 99’
Mit dem Vortrag "Konsumlandschaften und Alltagsleben" von Ellen Bareis
, Soziologin, Frankfurt/Main
Musikalisches Begleitprogramm: Klaus Walter

   

21.10.2007
Widerstand – Vietnam und die filmische Avantgarde
Vor dem Hintergrund einer allgemeinen politischen Kultur der Gewalt und mit unterschiedlichen Mitteln protestierten experimentelle Filmemacher/innen in den 1960er Jahren gegen den Vietnam Krieg.

Paul Sharits: Piece Mandala/End War. USA 1966, 16mm, Farbe, Ton, 5'
Chris Marker/Francois Reichenbach: La sixième face du Pentagone. F 1968, Video (Original 16mm), Farbe, Ton, 25' (engl. OF)
Joyce Wieland: Rat Life and Diet in North America. CA1968, 16mm, 14'
Carolee Schneemann: Viet-Flakes. USA 1965, 16mm, s/w, 7'
Lee Savage: Mickey Mouse in Vietnam. USA 1969, 16mm, Farbe, Ton, 1'
Harun Farocki: Nicht löschbares Feuer. BRD 1969, 16mm, s/w, Ton, 25'

Gastkurator: Florian Wüst, Berlin

   

30.9.2007
Passage à l'acte/Viewing Performance
Was passiert - vor der Kamera, hinter der Kamera, mit der Kamera? Fragen an den Performancecharakter des Experimentalfilms und an den Apparatcharakter der Performance.

Im Rahmen der Tagung "European Dramaturgy in the 21st Century".

Yoko Ono/Albert&David Maysles: Cut Piece. USA 1965, DVD (urspr. 16mm),
s/w, Ton, 8'
Miranda Pennell: You Made Me Love You. GB 2005, Beta SP; Farbe, Ton, 4'
Jan Peters: Ich bin 33. D 1999, Super 8, Farbe, Ton, 3'
VALIE EXPORT: Adjungierte Dislokationen. A 1968, Dreifachprojektion, 16mm, s/w, stumm, 8'
Rosemarie Trockel: Buffallo Billy & Milly. D 2000, DVD (Video), Farbe, Ton, 5'
Björn Melhus: Blue Moon. D 1991, Video (DVD), Farbe, Ton, 6'
Pippilotti Rist: I'm Not The Girl Who Misses Much. CH 1986, Beta SP
(urspr. UMatic), Farbe, Ton, 5'
Marie Menken: Andy Warhol. USA 1965, 16mm, Farbe, stumm, 22'
Rosemarie Trockel: Manu Spleen IV. D 2002, DVD (Video), s/w, Ton, 6'
Gustav Deutsch/Martin Siewert: Spectrum. A 2003, Beta SP, 49''

   

24.6.2007
Black Heat/White Noise
Das Filmprogramm an der Schnittstelle Bild/Ton fokussiert auf die wechselseitige Beeinflussung der Wahrnehmungsweisen von Bild und Ton. Diese "Tonfilme" sind ein durchgängiger Topos im österreichischen Avantgardefilmschaffen.

Gustav Deutsch/Martin Siewert: Spectrum. A 2003, Beta SP, 49’’
Peter Kubelka: Arnulf Rainer. A 1960, 16mm, 6'30"
Siegfried Fruhauf: Structural Filmwaste. Dissolution 1. A 2003, Beta SP, 4'
Tina Frank: iii. A 1996, Beta SP, 1'
Manuel Knapp: Interferenzen NTERFERENZEN ~vO.1. A 2005., Beta SP, 10'
Ernst Schmidt Jr.: Weiss. A 1968, 16mm, 2'
Michaela Schwentner: r4. A 2000, Beta SP, 7'
Gustav Deutsch: Film ist. 9.1. A 2002, Beta SP, 4' (O. 35mm)
Michaela Grill / Billy Roisz: My Kingdom For a Lullaby #2. A 2004, Beta SP, 10'
Kurt Kren: 3/60 Bäume im Herbst. A 1960, 16mm, 5'
Siegfried Fruhauf: Structural Filmwaste. Dissolution 2. A 2003, Beta SP, 3'30"
(n:ja) / Darius Kowalski: VOID.SEQZ 3. A 2005, Beta SP, 4'30"
Günter Brus: Einatmen und Ausatmen. A 1967, 16mm, 3'
Barbara Doser/Kurt Hofstetter: Even Odd Even, A 2004, Beta SP, 8'

Zu Gast: Michaela Grill, Filmemacherin, Mitarbeiterin bei sixpackfilm, Wien

  Black Heat/White Noise

13.5.2007
Toute révolution est un coup de dés
Kurzfilme von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub
Unter dem Motto "Jede Revolution ist ein Würfelwurf" zeigen wir in Erinnerung an Danièle Huillet eine Au s/wahl von Kurzfilmen von Straub/Huillet.

Europa 2005 – 27 octobre. F 2006, DVD (Video), 5'
Machorka Muff. F 1962, 16mm, 17'
Der Bräutigam, die Komödiantin und der Zuhälter. D 1968, 16mm, 23'
Einleitung zu Arnold Schönbergs Begleitmusik zu einer Lichtspielszene. D 1973, 16mm, 15'
En rachachant. F 1982, DVD (Original 35mm), 7'

Zu Gast: Hubert Machnik, Musiker/Komponist, Frankfurt/Main und Patrick Primavesi, Theaterwissenschaftler, Frankfurt/Main

  Toute révolution est un coup de dés

15.4.2007
Sexual Semiotics – Ein queer-feministischer Filmabend zu Arbeit & Sexualität
Das Programm "sexual semiotics" geht den Möglichkeiten und Zumutungen von Sexualität/Geschlecht im Arbeitsalltag nach. Welche unterschiedlichen Anforderungen an die Darstellung von Geschlecht werden an uns herangetragen und wie ist es möglich, sie zurückzuweisen oder abzulenken? Was ist mit all der "Arbeit", die dabei geleistet wird? Die ausgewählten Filme dokumentieren Möglichkeiten der Selbstverortung und sind Zeugnisse von Interventionen – queere Sabotageakte von Normalarbeit.

Martha Rosler: Semiotics of the Kitchen. USA 1975, Video, s/w, Ton, 6'
Benny Nemerofsky Ramsay: Audition Tape. CDN 2003, Beta SP, Farbe, Ton, 8'
Anna Margarita Albelo: Tatu. F 2003, DVD(Video), Farbe, Ton, 3'
Del LaGrace Volcano & Cara Lavan: Gender Queer Qu’est-ce que c’est? GB 2005, DVD, Farbe, Ton, 5'
Pauline Boudry & Renate Lorenz: Sometimes you fight for t he world, sometimes you fight for yourself. D 2004, DVD, Farbe, Ton, 5'
Karin Michalski & Sabina Baumann: Queering Work. D/CH 2007, DVD, Farbe, Ton, 13'
Abigal Child: Mutiny. USA 1982, VHS (Original 16mm), s/w und Farbe, Ton, 11'
Kai Kaljo: A Loser. EST 1997, DVD (Video), Farbe, Ton, 1'
Tracey Enim: Why I Never Became A Dancer. GB 1995, Beta SP, Farbe, Ton, 7'

Zu Gast: Brigitta Kuster & Karin Michalski (clipclub spezial), in Kooperation mit der Ausstellung "normal love" (Künstlerhaus Bethanien, Berlin)

   

18.3.2007
Stadtstücke
Das erste reel to real Programm im neuen Jahr erkundet die Stadt. Es sind offene und zugleich streng formale Arbeiten mit gefundenen Momenten aus Fußgängerzonen oder Bahnhöfen, auf Kreuzungen, Gehwegen, Sperrflächen.

Thomas Scheffer: Surroundings. D 2006, Video-Installation, Ton, loop.
Martina Spiegl: Sperrflächen. D 2007, Video, 8’
Jan Verbeek: On A Wednesday Night in Tokyo. D 2004, Beta SP, Farbe, Ton, 6'
Jem Cohen: Little Flags. USA 1992/2000, Beta SP (Original Super 8/Video), s/w, Ton, 6'
Urs Breitenstein: Zeil-Film. BRD 1980, 16mm, Farbe, Ton, 6'
Lisl Ponger: Phantom fremdes Wien. A 2004, Beta SP, (Blow-Up Super 8), Farbe, Ton, 27'

Anwesend: Urs Breitenstein, Thomas Scheffer, Martina Spiegl

  Stadtstücke

10.12.2006
Make a Wish!
Wünsche trachten nach Erfüllung. Meistens zumindest. Manche sind uns klar, andere nicht. Manche gleichen Utopien und andere wollen nur ein kleines bisschen Glück. Auf unserem Wunschzettel stehen Filme, die die Hoffnung auf Verwandlung nicht aufgeben. Sie sind voller Sehnsucht und Fernweh und selbst schon Erfüllung, ein bisschen wenigstens.

Chris Cunningham/ Björk: Full of Love. GB 1998, DVD (Video), Farbe, Ton, 4'09“
Martin Luther King: I Have a Dream. Lincoln Memorial/Washington DC, 28. August 1963, DVD, s/w, Ton, 10'
Gustav Deutsch: Marriage blanc. A 1996, 16mm, Farbe, Ton, 5'
Ferdinand Zecca/ Segundo de Chomon: Le spectre rouge. F 1907, 16 mm, Farbe, stumm, 9' (mit Musikbegleitung)
Philippe André / Roger Sanchez: Another Chance. GB 2001, Beta SP, Farbe, Ton, 4'25
The Little Matchseller. GB 1905, 16mm, s/w, stumm, 7' (mit Musikbegleitung)
Miranda Pennell: Magnetic North. GB 2003, Beta SP, Farbe, Ton, 9'
Astrid Rieger/ Zeljko Vidovic: Apple on a Tree. D 2006, DVD, Farbe, Ton, 4'25

Anwesend: Astrid Rieger, Filmemacherin, Offenbach

   

 

17.11.2006
Vor den Spiegeln
Ein Bild im Spiegel, überraschend unberechenbar im Vergleich zu dem, was wir über uns zu wissen meinen, und vertraut zugleich. Filme halten solche ambivalente Momente fest, enthüllen und reflektieren Zustände, in denen man ins Bild sinkt, sich verliebt, sich hasst oder sich vergisst. Und sich fragt, was das wohl ist, was wir da sehen.

Miranda Pennell: You Made Me Love You. GB 2005, Beta SP, Farbe, Ton, 4'
Christoph Giradet/Matthias Müller: Kristall. D 2006, DVD (Original: 35mm), Farbe, Ton, 14'30
Björn Melhus: Zauberglas. D 1991, DVD (Video), Farbe, Ton, 6'
Shelly Silver: What I’m Looking For. USA 2004, Beta SP, Farbe, Ton, 15'
Gnarls Barkley: Crazy. USA 2006. Beta SP, Farbe, Ton, 3'56
Anna Berger: O.T. D 2005, Beta SP, Farbe, Ton, 11'30
Ken Jakobs: The Georgetown Loop. USA 1996, 16mm, s/w, stumm, 11'
Michel Gondry/Cibo Matto: Sugar Water. F/J 1996, DVD, Farbe, Ton, 4'01
Derek Jarman: Art of Mirrors. GB 1973, 16mm, Farbe, stumm, 5'30

Anwesend: Anna Berger, Filmemacherin aus Frankfurt/Main

   

29.10.2006
Hear my Song
Ein Lied bekommt Bilder, ein Film legt sich zum Song, es wird getanzt. Wir zeigen Filme, die aus Musik entstanden sind und ihre unwiderstehliche Schubkraft aus ihr beziehen.

Bruce Baillie: All My Life. USA 1966, 16mm, Farbe, Ton, 3'
Pippilotti Rist: You Call Me Jackie. CH 1990, Beta SP, Farbe, Ton, 4'06
Miranda Pennell: Human Radio. GB 2002, Beta SP, Farbe, Ton, 9'
Maurice Lemaitre: Song for Rio Jim. F 1978, 16mm, Ton, 6'
Prince: Sign O’ the Times. USA 1987, Video (DVD), Farbe, Ton, 3'44
Oliver Hardt: Purple Haze. D 1996, Beta SP, Farbe, Ton, 2'
Torsten Alisch: Fake Emotions/Falsche Farben. D 1990, Super 8, Farbe, Ton, 12'
Rocks and Waves. F 1911, 16mm, Tinting, stumm, 3'30 (Musikeinspielung: Nicole Sang)
Cornelia Cornelsen/ Florian Giefer: Die Zeit heilt alle Wunder. D 2004, Beta SP, Farbe, Ton, 10'

Anwesend: Oliver Hardt, Filmemacher und Autor, Frankfurt/Main

  Hear my song

6.9.2006
Filmewerfen mit Projektoren – WARNIX MACHTNIX und JOCHEN zeigen SUPER8-FILME
WARNIX MACHTNIX und JOCHEN sind Fan & Förderer unabhängigen Filmschaffens: Gerne gucken sie sich seltsame (Kurz-)Filme an, am liebsten auf Super 8, mit ein paar Freunden und guten Getränken. Die besten davon zeigen sie ab & zu öffentlich, dann sind alle Filme in einer großen Kiste, in die sie blindlings reingreifen, um damit den Projektor voll zu machen. In den Einlege-Pausen ist so immer Zeit für wissen s/werte Erläuterungen oder ein paar Fragen - bis der Projektor wieder losrattert...

Zu Gast: WARNIX MACHTNIX (Carsten Knoop & Dorit Kiesewetter, Hamburg) und JOCHEN (Torsten Alisch & Dagie Brundert, Berlin)

> Postkarte jpeg 6

   

25.6.2006
Von Grün zu Blau
Gras und dichtes Laub, Sträucher, Himmel, Meer. Das mediterrane Türkis oder das ozeanische Graublau. Von Grün zu Blau ist ein Programm zum Pflanzen- und Wasserreich und seinen Farben, die wir den langen Winter über so vermissten.

Romeo Grünfelder: Sharhazeh Scampolo. D 1996, 16mm, Farbe, Ton, 15‘
Marie Menken: Glympse of the Garden. USA 1957, 16mm, Farbe, Ton, 4‘
Gregory Markopoulos: Ming Green. USA 1966, 16mm, Farbe, Ton, 7‘
Rose Lowder: Bouquets 1-10, F 1994-1995, 16mm, Farbe, stumm, 11‘30

Sharon Lockart: Khalil, Shaun, A Woman Under Influence. USA 1994, 16mm, Farbe, Ton, 16‘
Marie Menken: Arabesque for Kenneth Anger. USA 1961, 16mm, Farbe, Ton, 4‘

   

14.5.2006
Explodieren
Hier knallt’s! Kajaks fliegen in die Luft, Stühle, Koffer, Küchen, Atombomben,
Feuerwerkskörper, Molotow Cocktails, Wassermelonen.

Helga Fanderl: Feu d’artifice, D 2000, 16mm BlowUp von Super 8, s/w, stumm, 3’
Chantal Akerman: Saute ma ville. BE 1968, Beta SP (Original 35mm), s/w, Ton, 13’
Robert Nelson: Oh dem Watermelons. USA 1965, 16mm, Farbe, Ton, 11’
Oliver Lasch/Thomas Strobl: Hardcore Spezial Report. A 1991/1992, 16mm, Farbe, Ton, 5’
Roman Signer: Forum Stadtpark Graz. 1987, DVD (ursprüngl. Super 8), Farbe, Ton, 9’45" 
Roman Signer: Aktion in der Tabakfabrik, Krems/Stein, 18.6.1988, Farbe, Ton, 2’30"
Roman Signer: Zwei Koffer, Rheintal,5.2001, 5’46"
Roman Signer: Zwei Tische mit Fässern, Zeewolde, 6.12.2000, Farbe, Ton, 0’46"
Roman Signer: Kabine mit Rauch, Weissbad, August 2000, Farbe, Ton , 0’30"
Roman Signer: Im steirischen Wald. 2000 / 2002 / 2004, Farbe, Ton, 6’25"

  Explodieren

9.4.2006
general idea, video works (1977 - 1985)
Perfekte Verwandlungskunst, Rollenspiel, Koketterie, Tarnung, Verstellung, Kostümierung.
Auf unvergleichliche Weise drang die kanadische Gruppe GENERAL IDEA in den 70er Jahren in die Kunst ein, machte Performances und Videos, malte und inszenierte sich als künstlerisch/künstliche Figurenkonstellation und hatte im Zeitalter von Aids nicht zuletzt den großen Drang, mit dem symbolischen und massenkulturellen Wert von Fernsehen, Sex und Tod zu spielen.

Pilot. 1977, 28’
Test Tube. 1979, 28’15"
Cornucopie. 1982, 10’
Shut The Fuck Up. 1985, 14’07"
Zu Gast: Stephan Trescher, Kunsthistoriker und freier Autor, Münster

  general idea

19.3.2006
Spielen
Wir zeigen Filme, die mit dem Material und mit unseren Sehgewohnheiten spielen und wiederum andere,
in denen wir Groß und Klein, Mensch und Tier beim Spielen zusehen können.

Mara Mattuschka: Les Miserables. A 1984, 16mm, s/w, Ton, 3'
Bruce Connor: Marilyn 5 Times. USA 1968-1973, 16mm, s/w, Farbe, Ton, 13'30“
Kevin Schmidt: Long Beach Led Zep. Cnd 2002, Video, Farbe, Ton, 8’
Marie Menken: Moonplay. USA 1962, 16mm, s/w, Ton, 4'
Stan Brakhage: Reflections on Black. USA 1955, 16mm, s/w, Ton, 12'
Hangover LTD.: Remake. D 2004, Beta SP, Farbe, Ton,19’30“
Urs Domingo Gnad: Egotrip. D 2004, Beta SP (ursprüngl. 35mm), Farbe, Ton, 3'
Oliver Hussein/Michael Klöfkorn: Star Escelator. D 1998, Beta SP, Farbe, Ton, 4'

und KIKERIKI aus der Sendung mit der Maus

   

11.12.2005
Wir gratulieren der Anarchistischen Gummizelle zum 25!
Eine Geburtstagsfeier im alten perforierten Stil. Wer nicht in Oberhausen war, kann jetzt da sein. Die Jubilare sind anwesend. Hurra! Performance mit Locher statt Reißen. Projizieren mit echtem Licht.
Sicher im Gepäck:
Im RHENUSHAUS
DER PILGERSTROM
HOLLYWOOD IM HOCHFELD
STARTBAHN WEST
NACH DEM KRIEG FUHR JOHNNY NACH WIEN
DER NARRATIVE FILM
NEE, NEE, DA WIRD NIX DRAUS

Zu Gast von der AGZ: Heinz Hausmann, Thorsten Ebeling, Stefan Ettlinger

  Wir gratulieren der Anarchischen Gummizelle zu 25!

20.11.2005
TAGEBUCH FILMEN
oder: "Aber den Sinn des Lebens hab’ ich immer noch nicht rausgefunden"
"1990 habe ich mich zum ersten Mal vor meine Super 8-Tonfilmkamera gestellt, um eine Bestandsaufnahme meines Lebens aufzuzeichnen. So entstand der Film ICH BIN 24, in dem man mich genau eine Rolle Super-8-film lang (fast drei Minuten) über mein Leben sprechen sieht, bis das Ende der Rolle mir plötzlich mitten im Satz das Wort abschneidet. Ein Jahr später habe ich ICH BIN 25 gedreht u s/w. bis heute (39). Heraus gekommen ist die (unvollendete) Serie mit dem Titel "Aber den Sinn des Lebens hab’ ich immer noch nicht rausgefunden."
16 kurze Dokumente einer Suche nach Antwort auf die großen Fragen präsentiert als gemütlicher Home Movie-Abend von und mit Jan Peters.

ICH BIN 24. 1990, super-8, 3’
ICH BIN 25. 1991, super-8, 3’
ICH BIN 26. 1992, super-8, 3’
ICH BIN 27. 1993, super-8, 3’
ICH BIN 28. 1994, super-8, 3’
ICH BIN 29. 1995, super-8, 3’
ICH BIN 30. 1996, super-8, 3’
ICH BIN 31. 1997, super-8, 3’
ICH BIN 32. 1998, super-8, 3’
ICH BIN 33. 1999, super-8, 3’
ICH BIN 34. 2000, video, 1’
ICH BIN 35. 2001, video, 3’
ICH BIN 36. 2002, video, 4’
ICH BIN 37. 2003, video, 6’
ICH BIN 38. 2004, audio, 3’
13 oder 14. 2005, video, 22’

Zu Gast: Jan Peters, Filmemacher, Hamburg

   

2.10.2005
SCHWARZ/WEISS
Schwarz/Weiss ist Technik, Stil, Ästhetik. Schwarz/Weiss prägt die Vorstellung von Vergangenem, Authentischem, Dokumentarischem. Schwarz/Weiss sehen wir als Kontrast von hell und dunkel, gut und böse, arm und reich, schwarz und weiss (und bisweilen auch als Auflösung desselben).

Daniel Eisenberg: Displaced Person. USA 1981, 16mm, s/w, Ton, 11’
Laszlo Moholy-Nagy: Life of a Lobster. USA 1936, 16mm, s/w, stumm, 16’
Abigail Child: B/Side. USA 1996, 16mm, s/w und Farbe, Ton, 38’
Len Lye: Free Radicals. USA 1957/79, 16mm, s/w, Ton, 5’

   

4.9.2005
Inventarisieren
Die frühen Kurzfilme von Peter Greenaway
"Ich will ein Kino erfinden, das uns einen Überblick über das Vergängliche gibt, seine Präsenz bereitwillig eingesteht, nicht auf hinterhältige und negative Weise emotionell manipulativ, sondern sich bewusst ist, mit Täuschungen und Illusionen zu arbeiten, und zu dieser Verantwortung auch steht. Ich genieße künstlerische Tätigkeiten, die sich selbst reflektieren, die uns Skelett und Fleisch, den Plan und das ausgeführte Objekt gleichzeitig zeigen." (Peter Greenaway)

Inside Rooms - 26 Bathrooms. GB 1985, Beta, Farbe, Ton, 28'
Dear Phone. GB 1977, 16 mm, Farbe, Ton, Farbe, 14’
Windows. GB 1975, 16mm, Farbe, Ton, 4'
Intervals. GB 1969, 16mm, Farbe, Ton, 6’
Water Wrackets. GB 1975, 16mm, Farbe, Ton, 12’
H For House. GB 1973, 16mm, Farbe, Ton, 5’

   

12.6.2005
Von Tieren und Viechern
Der Mensch kommt aufs Tier aus vielen Gründen. Er macht es zum Freund, zum Feind, zum Pfannengericht und eben auch zum fotografischen Motiv. Gezeigt werden – der Beliebtheit des Motivs und der tierischen Eigenheit auf der Spur – Arbeiten, die mal gebannt oder doch nur beiläufig Tiere und Tierchen zeigen.

George Rey: La vache qui rumine. F 1969, 16mm, s/w, stumm, 3'
Robert Breer: A Man and his dog out for air. USA 1957, 16mm, s/w, Ton, 3'
William Wegman: Spelling Lesson, Drinking Milk, Dog Duet und andere Arbeiten. USA 1970 -78, VHS s/w und Farbe, ca. 10'
Sharon Sandusky: C'mon Babe. USA 1988, 16mm, Farbe, Ton, 11'
Fütterung von Riesenschlangen. D 1911, 16mm, Farbe, stumm nl. ZT, 18 B/Sec., 2’30".
Karl Kels: Nashörner. BRD 1987, 16mm, Farbe, stumm, 8:43'
Peter Kubelka: Unsere Afrikareise. A 1966, 16mm, Farbe, Ton, 10'
Stan Brakhage: Mothlight. USA 1963, 16mm, Farbe, stumm, 3'
Ford Brothers/Thomas Draschan: Preserving Cultural Traditions in a Period of Instability. A 2004, DVD, Farbe, Ton, 3

   

8.5.2005
Verwandeln
Performance-Video-Installation: Arbeiten von M. Raskin Stichting Ens., Raskin, Rotraut Pape
"Jede Form der künstlerischen Artikulation - egal ob als Performance, Video, Film oder Installation – ist für mich das Resultat einer Untersuchung." (Rotraut Pape)

Rotraut Pape: Rotron. D 1982, Video, u-matic low, 6’
M. Raskin Stichting Ens.: Studies in Entertainment und Rekonstruktion. ABC, D 1983, Performancevideo.
Raskin: wa s/wa s/wa s/wa s/was. D 1990, Video (Trailer), Beta SP, 7’
Raskin: Rauchnächte. D 1990, Video, u-matic low, 7’
Raskin: Du hast kein Herz. D 1991, Video (Beta Sp), 16’
Raskin: Herz aus Eis. D 1992, Installation
Rotraut Pape: Nicht nur Wasser. D 1995, Video (Beta Sp), 25’
Rotraut Pape: Früchte vom Baum des ewigen Lebens. 1997, Installation

Zu Gast: Rotraut Pape, Professorin für Film/Video an der Hochschule für Gestaltung (HFG), Offenbach

10.4.2005
Wohnen
... in einem Haus; in einer Straße; in einer Stadt; ein Obdach haben; vorübergehend; ein Bett haben; eine Küche; ein Sofa. Vielleicht eine Terrasse.

Noll Brinkmann: Die Urszene. BRD 1981, 16mm, s/w, Ton, 6’
Laura Padgett: It’s Late. D 1986, 16mm, s/w, stumm, 3’
Laura Padgett: Fragment. BRD 1988, 16mm, s/w, Ton, 2’
Corinna Schnitt. Living a Beautiful Life. USA 2003, Beta SP, Farbe, Ton, 13’
Günter Zehetner: Schlafen II. D 1992, Super 8, Farbe, stumm, 2’30“
Günter Zehetner: Fernsehen, Christine und ich. D 1993, 16mm (Blowup von Super 8), Farbe, stumm, 9’
Zbigniew Rybzinski: Tango. Polen 1980, Beta Sp (urspr. 35mm), Farbe, Ton, 8’
Zelimir Zilnik: Crni Film. Jugoslawien 1971, VHS (urspr. 35mm), s/w, Ton, 16’
John Smith: Blight. GB 1996, Beta SP, Farbe, Ton, 14’

Anwesend: Laura Padgett, Filmemacherin und Fotografin und Günter Zehetner, Filmemacher - beide Frankfurt/Main

   

13.3.2005
Überraschen – Die tödliche Doris
In sieben Jahren, von 1980-1987, entstand das vielfältige Werk der Berliner Gruppe DIE TÖDLICHE DORIS. Es ging mit Musik los und dann weiter mit Malerei, Plastik, Fotografie, Performance, Video, Text und eben auch Film. "Die Tödliche Doris, und das ist ihre ästhetische Strategie, ist immer dort, wo du sie nicht erwartest." (Dietrich Kuhlbrodt)

VHS-Arbeiten
Naturkatastrophenkonzert- und Ballett, 1: 52 und 2:57 (1983)
Über-Mutti 4:27 (1983)
Chöre & Soli 3:48 (1986)
Kavaliere 6:27 (1984)
Noch 15 Vorstellungen 3:20 (1987)
Super 8 Filme (auf DVD)
Städtefilm München 6:00 (1983)
Edith Müller putzt ein Fenster 1:26 (1983)
Material für die Nachkriegszeit (dramatisierte u. gekürzte Fassung) 4:00 (1979-80)
Der Fotomatonreparateur 1:55 (1983)
fliegt schnell - laut summend 9:38 (1981)
Das Leben des Sid Vicious 10:30 (1981)
Tapete 27:42 (1983)

Zu Gast: Wolfgang Müller, Gründungsmitglied von DIE TÖDLICHE DORIS, ist Kolumnist der TAZ, schreibt Hörspiele, führt Regie, singt Elfenlieder und zeichnet mit sympathetischen Tuschen.
HYPERLINK "http://www.die-toedliche-doris.de" www.die-toedliche-doris.de

   

19.12.2004
Bewegen
Film ist Bewegung. Wir können sehen, wie Dinge in Bewegung sind und spüren, wie sie uns ergreifen und bewegen. Die Filme handeln von Bewegungen vor der Kamera und von Versuchen, visuell und akustisch Gefühle zu notieren.

Jonas Mekas: Notes on the Circus. USA 1966, 16mm, Farbe, Ton, 12'
Gustav Deutsch: Film ist, daraus "Bewegung und Zeit“. A 1998, 16mm, Farbe und s/w, Ton, 15'
Herz Frank: Par 10 Minutem veräks (10 Minuten älter). Lit. 1978, 16mm, s/w, Ton, 8'
Frans Zwartjes: A Fan. NL 1968, 16mm, Farbe, stumm, 7'
Germaine Dulac: Disque 957. F 1929, 16mm, s/w, stumm, 6'
Marie Menken: Go Go Go USA 1962-64, 16mm, Farbe, stumm, 11'30"
Benny Nemerofsky Ramsay Kann: I'm a Boyband. GB 2002, Beta SP, Farbe, Ton, 5'30"

   

14.11.2004
Petra
Petra (Chr. Groß) ist ein Workaholic, ein Raubtier. Sie inszeniert Teddy (T. Turanskyj), Kim (C. Splitt) und Hannah (S. Huber) zu jeder Tages- und Nachtzeit. Durch die drei versucht sie, in der hermetischen Welt ihrer Wohnung, ihre Ideen und Obsessionen umzusetzen.

Petra, HANGOVER LTD. D 2004. Beta Sp, Farbe, Ton, 70’
"HANGOVER LTD.* haben mit PETRA eine Art Videotheater kreiert, bei dem sich die Sehnsucht nach Leben in den Ersatzhandlungen künstlerischer Arbeit spiegelt. Geschichtsbewusstsein und Gedächtnis lösen sich auf in einer verschämten Exhibition der Körper ..." (Tim Staffel)
*HANGOVER LTD. sind Christine Groß, Sophie Huber, Ute Schall und Tatjana Turanski. Alle sind gleichermaßen verantwortlich für Idee, Konzeption und Realisation.
Petra entstand in Koproduktion mit der Volksbühne Berlin und hatte dort Ende 2003 seine Premiere.

Zu Gast: Tatjana Turanskyj und Sophie Huber, Berlin

   

17.10.2004
Outer Space
"Outer Space" erkundet die Möglichkeiten des CinemaScope-Formats. Wie L’arrivée und Dream Work wurde Outer Space mittels eines archaischen Kontaktkopierverfahrens hergestellt. Die so geschaffenen Bilder wollen nicht zuletzt in Bereiche führen, in denen die Lust am genuin Filmischen zu Hause ist.

Die 35mm-CinemaScope Trilogie von Peter Tscherkassky:
L’arrivée. A 1998, 35mm. s/w, Ton, 3’
Outer Space. A 1999, 35mm, s/w, Ton, 10’
Dream Work. A 2001, 35mm, s/w, Ton,11’
Happy-End. A 1996, 16mm, Farbe, Ton, 11’

Zu Gast: Peter Tscherkassky, Filmemacher, Wien

   

12.9.2004
(Er)finden
Für einen Film das richtige Material oder eine passende Idee oder Einstellung zu finden, ist das eine. Das andere, was man daraus macht.

Urs Breitenstein: Cameramotionpicture I. D 1979, 16mm, Farbe, Ton, 6’
John Smith: The Black Tower. GB 1985/87, 16mm, Farbe, Ton, 24’
Sunah Choi: Moving Picture. D 1998, Beta SP auf DVD, Farbe, Ton, 1’41"
Cathy Joritz: Negative Man. USA 1985, 16mm, s/w, Ton, 2'
Hollis Frampton: Surface Tension. USA 1968, 16mm, Farbe, Ton, 10’
Bruce Conner: The White Rose. USA 1967, 16mm, s/w, Ton, 7’
Walid Ra’ad: The dead weight oF a quarell hangs. Libanon 1999, Beta SP, Ton, 17’

Anwesend: Urs Breitenstein, Filmemacher, Frankfurt/Main

   

13.6.2004
Zusammensein (in Amerika)

Sie treffen sich zum Essen, Trinken und Rauchen, zum Reden. Sie machen zusammen Ferien und Filme. Das amerikanische Avantgarde-Kino der 60er Jahre, das sind diese Leute, die das Zusammensein zum Happening und den Alltag zum Filmerlebnis machen.

Jonas Mekas: Award Presentation to Andy Warhol. USA 1964, 16mm, s/w, Ton, 12’
Stan Brakhage: The Wonder Ring. USA 1955, 16mm, Farbe, stumm, 4’
Jonas Mekas: Scenes from the Life of Andy Warhol: Friendships and Intersections. USA 1963-1990, 16mm, Farbe, Ton, 37’
Ronald Nameth: Andy Warhol's Exploding Plastic Inevitable with The Velvet Underground. USA 1967, 16mm, Farbe, Ton, 12’
Marie Menken: Glimpse of the Garden. USA 1957, 16mm, Farbe, Ton, 4’.
Ausgewählte Arbeiten aus der Fluxusfilm Anthology. Kompiliert von George Maciunas. USA 1963-1970, 16mm, s/w und Farbe, Ton.
(mit Filmen von Nam June Paik, Dick Higgins, George Maciunas, Yoko Ono und anderen).

   
23.5.2004
Lachen
Betrand/Berrenger: Music for a While. F 2001, Beta SP, 3’
Laurel & Hardy: The Music Box. USA 1932, 16mm, s/w, Ton, 29'
Corinna Schnitt: Zwischen Vier und Sechs. D 1998, 16mm, Farbe, Ton, 6'
Gordon Matta-Clark: Fresh Kill. USA 1972, 16mm, Farbe, Ton, 13’30".
Dietmar Brehm: Alarm. A 1996, 16mm, Farbe, stumm, 1'
Peter Kubelka: Pause! A 1977, 16mm, Farbe, Ton, 12'
Kathy Joritz: Men. USA 1981, 16mm, s/w und Farbe, stumm, 2' 30"
Mara Mattuschka: S.O.S. Extraterrestria. A/D 1993, 16mm, s/w, Ton, 10'
Lee Savage: Mickey Mouse in Vietnam. USA 1968, 16mm, s/w, 1'
   

18.4.2004
Film Sehen/Fern Sehen – Alexander Kluges Kurzfilme und Fernsehbeiträge
"Knappheit, Authentizität, Andockfähigkeit und Zusammenhang, die Tugenden des Kurzfilms, dienen noch zu vielem anderen als zur Erneuerung des Films. Sie sind vor allem glänzende Übersetzer zwischen den Medien. Insofern gibt es ein Kino der Autoren, ein Fernsehen der Autoren und es gibt Bücher der Autoren. Der Grenzverkehr dazwischen gehört für mich nach wie vor zu den interessantesten Herausforderungen. Die kurzen Formate sind dabei das, was der Schmuggler im Alltag als kürzeste Verbindung braucht.“ ( A. Kluge)

Projektionen und Fernsehinstallationen
Portrait einer Bewährung. D 1964, 16mm, s/w, Ton, 13’
Auf der Suche nach einer praktisch realistischen Haltung. D 1983, 16mm, s/w, 12’
Der Eiffelturm, King Kong und die weisse Frau. D 1989; aus "10 vor 11" (Fernsehbeitrag), 25’
Die Welt als Festwiese. D 1994; aus "Prime Time / Spätausgabe" (Fernsehbeitrag), 15’
Die Wüste lebt - Christoph Schlingensief über die Befreiung des Ausdrucks von Zwang und Sinn. D 1999, Aus "Prime Time / Spätausgabe" (Fernsehbeitrag), 15’

Zu Gast: Christian Schulte, Literatur- und Medienwissenschaftler, seit 2001 Mitarbeiter der DCTP/Entwicklungsgesellschaft für TV-Programme

   

14.3.2004
Farben
Gelb. Rot. Blau. The color of love. Sonnenblumen. Minggreen. Kalkutta. Lamé Gold. Ocker. Türkis.

Kurt Kren: 17/68 Grün-Rot. A 1968, 16mm, Farbe, stumm, 3'
Kenneth Anger: Puce Moment. USA 1949, 16mm, Farbe, Ton, 7'
Marie Menken: Arabesque for Kenneth Anger. USA 1961, 16mm, Farbe, Ton, 4'
Peggy Ahwesh: The Color of Love. USA 1994, 16mm, Farbe, Ton, 10'
Hans Scheugl: (Calcutta) GO. A 1993, 16mm, Farbe, Ton, 9'
Rose Lowder: Les Tournesols. F 1982, 16mm, Farbe, Ton, 3'
Len Lye: Musical Poster. USA 1940, 16mm, Farbe, Ton, 4'
Schmelzdahin/Jürgen Reble: Stadt in Flammen. BRD 1984, 16mm, Farbe, Ton, 6'
Jürgen Reble: Instabile Materie (Teile 6-8). D 1995, 16mm, Farbe, Ton, 20' (Gesamtlänge 70’)

Zu Gast: Jürgen Reble, Filmemacher, Bonn
Reble bildete 1979 bis 1989 zusammen mit Jochen Lempert und Jochen Müller die Gruppe "Schmelzdahin", die mit der Manipulierung von Zelluloid mit natürlichen und chemischen Mitteln experimentierte. Diese Arbeiten machten Reble als "Filmalchimist" bekannt.

   

21.12.2003
Tanzen
Die Tage sind kurz, die Nächte kalt.
Gegen die Lethargie hilft nur Bewegung.

Fat Boy Slim: Praise You. Video-Clip von Spike Jonze. USA 1998, Beta SP, 3’39“
Hollis Frampton: Gloria! USA 1979, 16mm, Farbe, opt. Ton, 9’30“
Joyce Wieland: Handtinting. Cnd 1967, 16mm, Farbe, stumm, 5’
Chemical Brothers: Let Forever Be. Video-Clip von Michel Gondry, USA 1999, Beta SP, 3’56“
Bruce Conner: Valse Triste. USA 1977, 16mm, Farbe, opt. Ton, 5’
Laslo Moholy Nagy: Grosstadtzigeuner. D 1932, 16mm, s/w, stumm, 10’
Gustav Deutsch: Walzer Nr. 18. A 1988. 16mm, s/w, opt. Ton, 3’
Oval: Do While. Video-Clip von Sebastian Oschatz/Markus Popp/Frank Metzger. D 1995, Beta SP, 4’54“
Pipilotti Rist: I’m Not a Girl Who Misses Much. CH 1986, Beta SP, Farbe, Ton, 5’
Thomas Steiner: Schwenk. A 1998, 16mm, Farbe, stumm, 5’
Adrian Piper: Funk Lessons. USA 1984, VHS Video, Farbe, Ton, 15’

   

16.11.2003
Trauern
Trauern ist nicht nur Arbeit, sondern Mensch bleiben.

Alexander Kluge: Brutalität in Stein. BRD 1960. 16mm, s/w, Ton, 10’
Christian Boltanski: L’appartement de la rue Vaugirard. F 1973. 16mm, s/w, Ton, 4’
Nurith Aviv: Vaters Land. D 2002, Beta SP, s/w und Farbe, Ton, 12’
Abraham Ravett: The March. USA 1999, 16mm, Farbe, Ton, 26’

Zu Gast: Nurith Aviv, Filmemacherin Paris/Tel Aviv; Heide Schlüpmann, Professorin für Filmwissenschaft, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt/Main

   

19.10.2003
Arbeiten
Alle reden vom Verschwinden der materiellen Arbeit, Beschäftigungslosigkeit und dem Verlust echter Aufgaben. Wir nicht.

Bakery. GB 1912(?). 16mm, s/w, stumm, 10’
Anke Limprecht: Lehrfilm über die Rekonstruktion von Stasiakten. D 2000, 16mm, s/w, Ton, 12’
Gustav Deutsch: Am laufenden Band. A 1994, 16mm, s/w, Ton, 4’
Alexander Kluge: Portrait einer Bewährung. D 1964, 16mm, s/w, Ton, 13’
Gustav Deutsch: Film ist, daraus: "Ein Instrument", "Material". A 1996, 16mm, Farbe, Ton, 10’
Jan Peters: Wie ich ein Höhlenmaler wurde. D 2001, 16mm, Farbe, Ton, 38’

Zu Gast: Anke Limprecht, Filmemacherin, Köln; Jan Peters, Filmemacher, Hamburg

   

21.9.2003
Lieben
Wir wissen im Kino zu schmachten. Wir wissen, Liebe ist etwas Großes; sie braucht Zeit. Und auch wenn wir denken, sie sei maßlos oder vergebens, können wir nicht von ihr lassen... Auf dem Programm stehen Filmraritäten, die mit unserem Wissen von der Liebe spielen und ihr ungewohnte Seiten entlocken.

Kenneth Anger: Kustom Kar Kommando. USA 1965, 16mm, Farbe, Ton, 3’
Carolee Schneeman: Fuses. USA 1964/67, 16mm, Farbe, stumm, 22’
Joseph Cornell: Rose Hobart. USA 1936-39, 16mm, Farbe, Ton, 20’
Keneth MacPherson: Borderline. GB/CH 1928/30, 16mm, s/w, stumm, 70’
(Klavierbegleitung, Eunice Martins)

   

15.6.2003
Warten
Warten: auf Glück, auf Enspannung, darauf, daß überhaupt etwas passiert.

Fütterung von Riesenschlangen. D 1911, 16mm, Farbe, stumm nl. ZT, 18 B/Sec., 2’30“
Matthias Müller: Home Stories. D 1991, 16mm, Farbe, Ton, 6’
Chantal Akerman: D’Est. Be/F 1993, 16mm, Farbe, Ton, 115’

Zu Gast: Heike Klippel, Professorin für Filmtheorie, HBK Braunschweig

   

25.5.2003
Reisen
Reisen in ferne, in fantastische Gefilde. Ferien. Unter Zwang. Platzhalterreisen.

Anja Czioska: Füße im Meer. D 1992, Super 8, s/w, stumm, 3’
Georges Meliès: A la conquête du pole. F 1912, 16mm, Farbe, 18B/Sec., stumm, 19’
Joyce Wieland: Sailboat. Canada 1967, 16mm, Farbe, Ton, 3’
Laura Waddington: The Lost Days. GB/F 1999, Beta SP, Farbe, Ton, 47’
Marie-Hélène Gutberlet: Zug. D 1999, Super 8, Farbe, stumm, 3’
Bruce Conner: Take the 5 to 10 to Dreamland. USA 1976. 16mm, Farbe, Ton, 6’
Roman Polanski: Zwei Männer und ein Schrank. Polen 1959, 16mm, s/w, Ton, 15’
Anja Czioska: Cannes Rolle ‘98 (Ausschnitt). D 1998, Super 8, s/w, stumm, 6’
Matthias Müller: Vacancy. D 1998, 16mm, Farbe, Ton, 13’

   

27.4.2003
Kinogier
John Cassavetes: FACES. USA 1968, 16mm, s/w, Ton, 129’
Mit dem Vortrag „Die furchtbaren Längen“ von Kathrin Röggla.

Zu Gast: Kathrin Röggla, Schriftstellerin, Wien/Berlin

   

2.3.2003
Leben Sammeln
Das Leben mag sich nur kurz zeigen und unwiederbringlich weiter gehen, doch nicht ohne bleibende Eindrücke auf dem Rohfilm und in unserer Erinnerung zu hinterlassen.

Stan Brakhage: Fire of Waters. USA 1965, 16mm, s/w, Ton, 7’
Lyman H. Howe: Hawaianeilanden in Vogelvlucht Hawaii: The Paradise of the Pacific. USA 1916, 16mm, Tinting & Toning, stumm, nl. ZT, 9’
Helen Levitt: In The Street. USA 1948, 16mm, s/w, Ton, 16’
Joyce Wieland: Handtinting. Kanada 1967, 16mm, Farbe, stumm, 5’
John Smith: The Girl Chewing Gum. GB 1976, 16mm, s/w, Ton, 12’
Stan Brakhage: Mothlight. USA 1963, 16mm, Farbe, stumm, 3’
Jan Peters: Ich bin 33. D 1999, 16mm (Blow-Up von Super 8), Farbe, Ton, 3’
Peter Hutton: Boston Fire. USA 1980/81, 16mm, s/w, opt. Ton, 8’
Lisl Ponger: Passagen. A 1996, 16mm (Blow-up von Normal 8 und Super 8), Farbe, Ton, 12’
Bruce Baillie: All my Life. USA 1966, 16mm, Farbe, Ton, 3’

Zu Gast: Lisl Ponger, Filmemacherin und Künstlerin, Wien